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Märzrevolution: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Erwachende Germania.jpg|mini|„Erwachende Germania“ ist ein [[Gemälde]] von Christian Köhler. [[Deutschland]] ist auf dem Bild eine [[Frau]], Germania. Sie greift zum Schwert gegen die bösen Figuren links. Diese Figuren stehen für Streit und Zwietracht. Über Germania sieht man einen [[Engel]] mit [[Schwert]] und [[Waage]], den Zeichen für Macht und Gerechtigkeit. Ein weiterer Engel schwenkt eine [[Flagge]] mit den deutschen [[Farbe]]n Schwarz, Rot und Gold.]]
[[Datei:Maerz1848 berlin.jpg|mini|Die März-Revolution begann im Jahr 1848.  
Die Märzrevolution fand in [[Deutschland]] in den Jahren 1848 und 1849 statt. Menschen in verschiedenen Teilen Deutschlands waren unzufrieden, wie sie lebten. So kam es zu mehreren Aufständen gegen die deutschen [[Staat]]en.
<br/>Die Leute waren [[Armut|arm]].
<br/>Sie wollten auch keinen [[Adel]] mehr.]]


Begonnen hatten die Unruhen in [[Europa]] in [[Frankreich]]: Dort haben im Februar 1848 die Menschen den [[König]] abgesetzt. Nach Deutschland kam die [[Welle]] des Aufstandes im März. Daher kommt der Ausdruck „Märzrevolution“. Eine [[Revolution]] bedeutet soviel wie eine große Veränderung. Im [[Frühling]] gab es sogar richtige Kämpfe zwischen [[Soldat]]en der [[Demokratie|Demokraten]] einerseits und den deutschen Staaten andererseits.
Die März-Revolution fand in [[Deutschland]] statt.
<br/>Damals gab es den [[Deutscher Bund|Deutschen Bund]].
<br/>Es war in den Jahren 1848 und 1849.  


Damals gab es noch keinen Staat Deutschland, sondern nur den [[Deutscher Bund|Deutschen Bund]]. Das war ein [[Verein]] von deutschen Staaten wie [[Österreich]], [[Preußen]] und [[Bayern]]. Den gemeinsamen deutschen Staat, ein Deutsches Reich, wollten viele Leute damals errichten.
Viele [[Mensch]]en waren un-zufrieden, wie sie lebten.
<br/>Sie waren [[Armut|arm]].
<br/>Sie wollten auch keinen [[Adel]] mehr haben.
<br/>Sie wollten sich nicht mehr befehlen lassen.
<br/>Sie wollten den Adeligen auch nicht so viel [[Geld]] bezahlen.
<br/>Deshalb wehrten sie sich und machten eine [[Revolution]] gegen die deutschen [[Staat]]en.


In den deutschen Staaten hatten aber Fürsten noch viel Macht, wie der [[Kaiser]] von Österreich und der [[König]] von Preußen. Beide wollten, dass sich möglichst wenig ändert. Schließlich haben sie die Revolution bekämpft und die Anhänger der Revolution bekämpft, vor allem die Demokraten.
Das Leben war damals sehr kompliziert.
<br/>In jedem Landes-Teil gab es andere [[Gesetz]]e.
<br/>Es gab auch verschiedene Maße für Längen oder [[Gewicht]]e.
<br/>Es gab auch verschiedene Münzen.


== Was wollten die Deutschen in der Märzrevolution? ==
Die Fürsten erschraken über die vielen Menschen, die sich wehrten.  
[[Datei:Bilderrevolution0334.jpg|mini|Auch viele [[Frau]]en demonstrierten in der Märzrevolution. Darüber waren viele Männer erstaunt. Frauen hatten damals nur wenige Rechte, ähnlich wie die Armen. Darum hatten sie einen Grund, ebenfalls unzufrieden zu sein. Aber es waren nur sehr wenige Frauen, die sich eine [[Uniform]] anzogen und als Soldatin gegen die Fürsten kämpften. Das Bild zeigt so eine Frau, Elise Blenker.]]
<br/>Sie ließen deshalb das Volk ein [[Parlament]] wählen.
Viele Menschen in Deutschland waren unzufrieden – aus verschiedenen Gründen. In den Jahren davor gab es viel [[Armut]], unter anderem, weil die Ernte schlecht war. Andere Leute wollten, dass der [[Adel]] nicht mehr so viel bestimmen durfte. Außerdem wollten manche Leute freier leben, zum Beispiel sagen und schreiben dürfen, was sie meinten: [[Meinungsfreiheit]].
<br/>Diese Leute durften mit-bestimmen.
 
<br/>Es war die „Deutsche National-Versammlung“.  
Nicht zuletzt waren Menschen mit dem Deutschen Bund unzufrieden. Sie hatten [[Angst]], dass der Deutsche Bund im Falle eines [[Krieg|Krieges]] Deutschland nicht gut genug beschützen könnte. Außerdem wollten sie einen modernen Staat Deutschland, der dafür sorgt, dass in ganz Deutschland dieselben [[Gesetz]]e, [[Maßeinheit|Maße]] und [[Gewicht]]e gelten.
<br/>Nicht alles wurde damit besser, aber immerhin ein Teil.
 
Die Staaten im Deutschen Bund waren erschrocken über die vielen Menschen, die auf die [[Straße]] gingen und demonstrierten. Sie ließen deshalb das [[Volk]] ein [[Parlament]] wählen, die Deutsche Nationalversammlung. Sie traf sich seit dem Mai 1848, erließ Gesetze, schuf eine deutsche [[Flotte]] und setzte eine deutsche [[Regierung]] ein.
 
Außerdem hatte die Nationalversammlung einen besonderen Auftrag erhalten: Sie sollte sich eine [[Verfassung]] für einen gemeinsamen deutschen Staat ausdenken. In der Verfassung sollten die wichtigsten Regeln festgeschrieben sein. Am 28. März 1849 war die Verfassung fertig. Die Nationalversammlung wählte außerdem den preußischen [[König]] zum deutschen [[Kaiser]].
 
== Wie endete die Revolution? ==
[[Datei:FrWIV-Karikatur-1849-Farbe.jpg|mini|Eine [[Karikatur]] über den preußischen König. Friedrich Wilhelm der Vierte war eigentlich gegen die Revolution und die Nationalversammlung. Er sagte aber so viele verschiedene Dinge darüber, dass man nicht wusste, ob er die deutsche Kaiserkrone annehmen würde. Die Nationalversammlung wählte ihn trotzdem, damit er sich einen Ruck gab.]]
Der preußische König, Friedrich Wilhelm der Vierte, wollte aber nicht Kaiser werden. Jedenfalls wollte er die Krone nicht von einer Nationalversammlung erhalten, sondern von den anderen Fürsten. Er bekämpfte die Nationalversammlung und schickte Soldaten gegen Aufständische. Die letzten Demokraten mussten sich im Juli 1849 ergeben. In Österreich dauerte es noch länger, bis der österreichische Kaiser wieder im ganzen Land herrschen konnte.
 
Damit war die Frage aber noch nicht beantwortet, was aus Deutschland werden sollte. Der preußische König versuchte jetzt, auf eigene Faust Deutschland zu einigen. Aber auch ihm gelang es nicht: Die Könige der größeren Staaten, allen voran Bayern, hatten kein Interesse. Sie wollten ihre [[Unabhängigkeit]] nicht verlieren.
 
Auch Österreich war dagegen, dass Preußen ein neues Deutschland erschuf. Denn Österreich mit seinen vielen Völkern und [[Länder]]n wäre nicht dabei gewesen. Viel lieber wollte Österreich, dass es den Deutschen Bund wieder gab. Weil [[Russland]] Österreich unterstützte, ist es auch so gekommen: Seit dem Jahr 1851 funktionierte wieder der alte Deutsche Bund, so gut wie unverändert.
 
== Was blieb von der Revolution übrig?==
Viele Deutsche denken heute traurig über die Zeit der Märzrevolution nach. Obwohl so viele Leute für die Revolution waren, hat sich nichts verbessert. Die Revolutionäre und die Nationalversammlung haben versagt, wohl, weil sie nicht hart genug für ihre Ideen gekämpft haben.
 
Die Forscher sind da aber oft anderer Meinung. Sie finden, dass die Revolutionäre vielleicht nicht alles richtig gemacht haben. Aber die Lage Deutschlands damals war nun einmal sehr verwickelt: Es gab Adlige, reiche Bürger, arme Bürger und Arbeiter. Manche Deutschen waren [[Katholische Kirche|katholisch]], andere [[Protestantismus|protestantisch]]. Österreich und Preußen waren gegen die Revolution, gönnten aber auch einander nicht, dass sie stärker wurden. Einige wollten ein Deutschland mit einem starken Kaiser, andere wollten, dass Deutschland eine [[Republik]] wurde.
 
Die Revolution wurde zwar niedergeschlagen. Die deutschen Staaten machten die Veränderungen wieder rückgängig. Aber das heißt nicht, dass sich gar nichts verändert hätte. In Preußen zum Beispiel gab es erst seit der Revolution eine eigene Verfassung für ganz Preußen. Einige besondere Rechte für Adlige waren abgeschafft worden.
 
In der Zeit der Revolution hatten die Deutschen viel erlebt: freie [[Wahl|Wahlen]] für eine Nationalversammlung und andere [[Parlament]]e. [[Zeitung]]en, in denen man frei seine Meinung sagen dürfte. Freie Vereine und auch [[Partei]]en. Daran erinnerten sich die Deutschen noch lange Zeit. Diese Erinnerung konnte kein Fürst ungeschehen machen. Zwanzig Jahre gab es schließlich ein Deutsches Kaiserreich, auch wenn es nicht ganz so aussah, wie man es sich erhofft hatte.
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Bilderrevolution0132.jpg|[[Karikatur]] aus dem März 1848: Die deutschen Staaten müssen den deutschen [[Adler]] aus seinem Gefängnis lassen.
Datei:Reichsflotte vor Bremerhaven.JPG|Während der Revolution ließ die deutsche Regierung eine eigene deutsche Flotte aufbauen.
Datei:Dresdner Maiaufstand.jpg|Kämpfe in [[Dresden]], im Jahr 1849
Datei:Bilderrevolution0259.jpg|Nach der Revolution verließen viele Menschen Deutschland, noch mehr als vorher.
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Aktuelle Version vom 4. September 2023, 15:06 Uhr

Die März-Revolution begann im Jahr 1848.
Die Leute waren arm.
Sie wollten auch keinen Adel mehr.

Die März-Revolution fand in Deutschland statt.
Damals gab es den Deutschen Bund.
Es war in den Jahren 1848 und 1849.

Viele Menschen waren un-zufrieden, wie sie lebten.
Sie waren arm.
Sie wollten auch keinen Adel mehr haben.
Sie wollten sich nicht mehr befehlen lassen.
Sie wollten den Adeligen auch nicht so viel Geld bezahlen.
Deshalb wehrten sie sich und machten eine Revolution gegen die deutschen Staaten.

Das Leben war damals sehr kompliziert.
In jedem Landes-Teil gab es andere Gesetze.
Es gab auch verschiedene Maße für Längen oder Gewichte.
Es gab auch verschiedene Münzen.

Die Fürsten erschraken über die vielen Menschen, die sich wehrten.
Sie ließen deshalb das Volk ein Parlament wählen.
Diese Leute durften mit-bestimmen.
Es war die „Deutsche National-Versammlung“.
Nicht alles wurde damit besser, aber immerhin ein Teil.



Mehr über „Märzrevolution“ findest du auch im Kinder-Lexikon Klexikon und bei der Such-Maschine Frag Finn.

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