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Migration: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Bundesarchiv Bild 137-041316, Auswandererschiff "Samuel Hop".jpg|mini|Eine Zeichnung um das [[Jahr]] 1850: Menschen aus [[Deutschland]] fahren mit dem [[Schiff]] in ihre neue Heimat, die [[Vereinigte Staaten|USA]].]]
[[Datei:"The emigrants" - geograph.org.uk - 1365561.jpg|mini|Dieses[[Denkmal]] erinnert an [[Schottland|Schotten]], die ausgewandert sind.]]
[[Datei:BarbèsAfterTheAlgerianTeamWon.jpg|mini|Einwanderer aus [[Algerien]] feiern in [[Paris]] einen Sieg ihrer [[Fußball]]-Nationalmannschaft.]]
Migration kommt vom [[latein]]ischen Wort „migrare“, was „wandern“ bedeutet. Gemeint ist damit, dass [[Mensch]]en sich einen neuen Ort zum Leben suchen. Wer sein Land verlässt, ist ein Emigrant. Wer in ein anderes Land kommt, ist ein Immigrant. Dafür gibt es auch deutsche Wörter, die fast wörtlich übersetzt wurden: Auswanderer und Einwanderer. Wer auf der [[Flüchtling|Flucht]] ist und in einem anderen Land bleiben will, muss dort [[Asyl]] beantragen.


Migration gibt es seit Anbeginn der [[Menschheit]]. In der [[Steinzeit]] waren die Menschen nicht sesshaft, sondern wanderten meist den Tieren hinterher, die sie gejagt haben. Erst später ließen sich viele [[Völker]] nieder und bauten Pflanzen an oder hielten Nutztiere. Es gibt aber auch heute noch Menschen, die als [[Nomade]]n umherziehen. Andere [[Familie]]n leben während vielen [[Verwandtschaft|Generationen]] am selben Ort und emigrieren dann plötzlich aus den verschiedensten Gründen.
Migration bedeutet „Wanderung“.
<br/>Es kommt vom lateinischen [[Wort]] „migrare“.
<br/>Damit ist gemeint, dass [[Mensch]]en sich einen neuen Ort zum Leben suchen.
<br/>Wer sein Land verlässt, ist ein Emigrant.
<br/>Wer in ein anderes Land kommt, ist ein Immigrant.
<br/>Dafür gibt es auch deutsche Wörter, die fast wörtlich übersetzt wurden:
<br/>Auswanderer und Einwanderer.


==Welche Gründe für Migration gibt es?==
Migration gibt es seit Anbeginn der Menschheit.
Viele Menschen sind auf der Flucht vor einem [[Krieg]]. Sie sind also [[Flüchtling]]e. Oft müssen sie alles zurücklassen, um ihr nacktes [[Leben]] zu retten.
<br/>In der [[Steinzeit]] waren die Menschen nicht sesshaft, sondern wanderten meist den [[Tier]]en hinterher, die sie gejagt haben.
<br/>Erst später ließen sich viele Völker nieder und bauten [[Pflanze]]n an oder hielten Nutz-Tiere.
<br/>Es gibt aber auch heute noch Menschen, die als [[Nomade]]n umher ziehen.


Ebenfalls viele Menschen verlassen ihr Land, weil sie sich und ihre Familien dort nicht mehr [[Nahrung|ernähren]] können. Viel [[Acker]]- und Weideland ist durch den [[Klimawandel]] ausgetrocknet, so dass nichts mehr darauf wächst. Aber auch schwere Überschwemmungen und andere Naturkatastrophen können die Lebensgrundlage zerstören, so dass diese Menschen keine andere Wahl haben, als auszuwandern.
Ein Migrant ist aber nicht immer ein Mensch auf der Flucht.
<br/>Das wäre ein Flüchtling.
<br/>Viele Menschen sind auf der Flucht vor einem [[Krieg]].
<br/>Oft müssen sie alles zurück lassen, um ihr nacktes [[Leben]] zu retten.


In vielen Gebieten gibt es auch zu wenig [[Arbeit]], um sich oder eine [[Familie]] zu unterhalten. Deshalb ziehen viele von einem kleinen [[Dorf]] in eine große [[Stadt]], das nennt man auch Landflucht. Andere Leute ziehen in ein anderes [[Land]] um.  
Ebenfalls viele Menschen verlassen ihr Land, weil sie sich und ihre [[Familie]]n dort nicht mehr [[Nahrung|ernähren]] können.
<br/>Viel [[Acker]]- und Weide-Land ist durch den [[Klimawandel]] ausgetrocknet, so dass nichts mehr darauf wächst.
<br/>Aber auch schwere Überschwemmungen und andere [[Natur]]-Katastrophen können die Lebens-Grundlage zerstören.
<br/>Dann haben diese Menschen keine andere Wahl, als auszuwandern.


Manche Menschen wandern aus, weil sie es an einem anderen Ort schöner finden. Gerade [[Altersvorsorge|Rentner]] suchen sich oft eine andere Bleibe, wenn sie nicht mehr arbeiten müssen. Für Menschen aus [[Deutschsprachige Länder|unseren Ländern]] ist das Leben im Ausland zudem meist billiger, so dass sie sich mehr leisten können.
In vielen Gebieten gibt es auch zu wenig Arbeit, um sich oder eine Familie zu ernähren. <br/>Deshalb ziehen viele von einem kleinen [[Dorf]] in eine große [[Stadt]].
<br/>Das nennt man auch Land-Flucht.  
<br/>Andere Leute ziehen in ein anderes [[Land]] um.  


==Welche Migrationen gab es früher in Europa?==
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[[Datei:"The emigrants" - geograph.org.uk - 1365561.jpg|mini|Ein [[Denkmal]] erinnert in [[Schottland]] an Auswanderer aus früherer Zeit.]]
In der [[Steinzeit]] und in der [[Eisenzeit]] gab es immer wieder Wanderungen. Allerdings war damals [[Europa]] nur sehr dünn besiedelt. Trotzdem kam es immer wieder zu Kämpfen zwischen Immigranten und den Menschen, die an einem Ort schon wohnten.
 
Während der [[Römisches Reich|Römerzeit]] eroberten die Römer fremde Gebiete, versuchten aber auch, die Wanderungen anderer Völker zu verhindern. Sie sahen ihren [[Friede]]n gefährdet. In der Zeit der [[Völkerwanderung]] kamen Völker aus dem [[Osten]] ins Römische Reich, wie die Hunnen und die [[Germanen]]. Das führte zu Kriegen. Allerdings haben die Römer manchen Völkern auch Gebiete überlassen.
 
Nach der [[Entdecker|Entdeckung]] [[Amerika]]s durch [[Christoph Kolumbus]] und die anderen Seefahrer wanderten viele Europäer in die neuen Gebiete aus. In Europa lebten zu viele Menschen. Wenn nämlich ein [[Bauer]] sein Land unter mehrere [[Kind]]er aufteilte, blieb jedem einzelnen zu wenig zum Leben übrig. Da blieb als Lösung zum Überleben fast nur die Emigration.
 
==Welche Migration gibt es innerhalb der EU und der Schweiz?==
Die [[Europäische Union]] garantiert den Menschen, dass sie sich in jedem Land der [[EU]] ansiedeln und dort arbeiten dürfen. Mit der [[Schweiz]] gibt es besondere Verträge, die ebenfalls eine gewisse Migration zulassen.
 
Seither haben viele Menschen ihren Wohnsitz gewechselt. Sie wanderten vor allem vom ärmeren [[Süden]] in den reicheren [[Norden]] oder vom ärmeren Osten hierher. Sie finden dort eher Arbeit und können besser leben. Viele schicken auch [[Geld]] zu ihren Familien nach Hause. Das ist wiederum gut für die Menschen in diesen Ländern. Allerdings fehlen ihnen die Leute, die im Ausland leben, für die eigene Wirtschaft.
 
==Wer kommt heutzutage nach Europa?==
[[Datei:Niger, Arlit (23), street scene.jpg|mini|In Arlit im [[Norden]] von [[Niger]]: Dieser Ort in der [[Wüste]] [[Sahara]] liegt auf dem Weg der Migranten aus dem [[Westen]] [[Afrika]]s, wenn sie Richtung [[Europa]] reisen. Die Internationale Organisation für Migration bietet ihnen dort Hilfe an.]]
Durch die Kriege in [[Afghanistan]], [[Irak]] und in [[Syrien]] flohen viele Menschen nach Europa. Aber auch in [[Afrika]] gab es Kriege und starke [[Hunger]]snöte, vor allem in [[Südsudan]], [[Eritrea]] und einigen umliegenden Ländern. Dies löste eine ungeahnte Flüchtlingswelle nach Europa aus:
 
Im Jahr 2015 wanderten am meisten Menschen nach [[Deutschland]] ein, nämlich etwa ein bis zwei [[Million]]en. Nur eine knappe Million Menschen wanderten im selben Jahr aus Deutschland aus. Es blieb also am Schluss eine Zuwanderung von etwas über einer Million Menschen. Das bedeutet: Auf etwa siebzig Einwohner kam ein Migrant hinzu. 2015 war aber das absolute Spitzenjahr. Auch im Jahr 2016 gab es sehr viele Einwanderer. Vorher und nachher lagen die Zahlen deutlich tiefer.
 
Die damalige [[Bundeskanzler]]in [[Angela Merkel]] hieß die Menschen willkommen. Sie war also den Migranten gegenüber wohlwollend eingestellt. Ihr Ausdruck „Wir schaffen das!“ ging durch ganz Europa. Man nennt das eine Willkommenskultur. Dagegen waren aber auch [[Politiker]] aus ihrer eigenen [[Partei]] eingebracht, vor allem aber die Politiker der [[Alternative für Deutschland|AfD]].
 
In [[Österreich]] war es ähnlich wie in Deutschland. Es erreichte die Spitze der Einwanderung ebenfalls im Jahr 2015 mit etwas über 110.000 zusätzlichen Einwanderern. Das ergibt einen Einwanderer auf etwa achtzig Einwohner. Auch hier war das ein außerordentliches Spitzenjahr. Davor und danach waren es viel weniger.
 
In der [[Schweiz]] kam im Jahr 2015 ein Migrant auf etwa hundert Einwohner hinzu. Das stärkste Einwandererjahr war jedoch 2008, da sind fast 100.000 Menschen mehr eingewandert als ausgewandert. Das entspricht einem Einwanderer auf etwa 70 Einwohner. In der Schweiz ist aber die Einwanderung immer sehr hoch. Das Jahr 2015 war nur darin eine Ausnahme, dass sehr viele Einwanderer einen Antrag auf Schutz, also auf [[Asyl]], stellten.
 
==Wie steht es um die Migration in einigen anderen Ländern?==
[[Datei:Rohingya displaced Muslims 021.jpg|mini|Geflüchtete Rohingya im größten Flüchtlingslager der Welt, in [[Bangladesch]]]]
Migration gibt es auch in unserem Jahrtausend auf der ganzen Welt. Hier einmal nur die wichtigsten Beispiele, die man auch gut aus dem [[Medien]] kennt:
 
In [[Libanon]] kommt ein Migrant auf zwei ursprüngliche Einwohner. Das sind vor allem Menschen, die vor dem [[Bürgerkrieg in Syrien|Krieg in Syrien]] geflohen sind. Es gibt dort aber auch sehr viele [[Palästina|Palästinenser]], die keine richtige Heimat haben.
 
Die Rohingya, sprich: Ro-hindscha, sind eine Bevölkerungsgruppe in [[Myanmar]]. Sie sind [[Islam|Muslime]] und somit eine [[Minderheit]]. Allein in der zweiten Hälfte des Jahres 2017 musste über eine halbe Million von ihnen fliehen, meist ins Nachbarland [[Bangladesch]], weil ihr Leben bedroht war.
 
In den [[Vereinigte Staaten|USA]] wehrt sich der amerikanische [[Präsident]] [[Donald Trump]] gegen die Flüchtlingsströme aus [[Mexiko]]. Er will unbedingt eine Mauer auf die [[Grenze]] bauen, die viele [[Milliarde]]n [[Dollar]] kosten würde. Aber lange nicht alle Einwohner der USA wollen das. Es ist auch nicht klar, ob diese Immigration wirklich so schlimm ist, wie Trump behauptet. Man braucht in den USA auch neue Arbeiter.
 
==Wie denken die Menschen über Migration?==
[[File:Kundgebung „Syrer gegen Sexismus“, Köln, Januar 2016-6313.jpg|mini|In der Neujahrnacht anfang 2016 gab es in [[Köln]] Angriffe gegen Frauen. Die Polizei sagte, dass viele Angreifer aus Nordafrika und anderen Ländern kamen. Kurz danach [[Demonstration|demonstrierten]] diese Menschen aus [[Syrien]]: Sie betonen, dass sie die Angriffe erschreckend finden und ablehnen.]]
Einwanderung kann ein Gewinn sein, weil Vorteile aus anderen [[Kultur]]en mit ins Land kommen. So verwendet man bei uns beispielsweise die [[Zahl]]en aus [[Arabien]] und die [[Buchstabe]]n aus dem [[Altes Rom|Alten Rom]]. Ein anderes Beispiel sind viele Speisen aus Europa, die man heute in den USA gerne isst.
 
Es gibt auch viele Menschen, die es gut finden, wenn die Kulturen sich vermischen. Es bereichere die eigene Kultur. Außerdem sind sie der Meinung, dass alle Menschen das [[Recht]] haben sollten, dort zu wohnen, wo sie wollen. Schließlich sind alle Menschen gleich viel wert, auch wenn sie unterschiedlichen Ländern und Kulturen angehören.
 
Die Menschen in Europa haben meist sehr wenige [[Kind]]er. Ohne Migration würden also in Zukunft viel weniger Menschen in Europa leben. Es würde noch schwieriger werden, genug Arbeitende für freie Arbeitsplätze zu finden. Das gilt auch für Fachleute und Facharbeiter.
 
Nicht alle Menschen finden, dass Migration eine gute Sache ist. Manche Leute haben [[Angst]] davor, dass die heimische Kultur verloren geht, wenn zu viele fremde Menschen in einem Land sind. Andere fürchten, keine Arbeit zu finden, wenn es zu viele Immigranten hat, die ebenfalls diesen [[Arbeit|Job]] machen wollen und dafür weniger Geld verlangen.
 
Oder sie befürchten, dass [[Verbrechen]] zunehmen. Vor allem die [[Terroranschläge vom 11. September|Terroranschläge im Jahr 2001]] oder die Flüchtlingskrise um das Jahr 2015 führten dazu, dass viele Menschen in der Welt ihre Meinung über Migration ins Negative veränderten. Viele wählten plötzlich [[Politiker]] wie Donald Trump oder [[Partei]]en wie die FPÖ, SVP und AfD, die gegen Migration sind. In den meisten Ländern finden allerdings allgemein weniger Verbrechen statt als früher.
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File:Asylbewerber04.jpg|Im Jahr 1993 in [[München]]: Frau und Kinder in einem Asylbewerberheim.
File:Border Patrol agents remove seven illegal aliens including three children from hot car trunks (26832862983).jpg|An der Grenze zu den USA: Die Polizei hat ein Auto aus [[Mexiko]] angehalten und auch Kinder im Kofferraum gefunden, die heimlich in die USA gebracht werden sollten.
File:Lager Moria auf der Insel Lesbos, Griechenland 30.08.2020.jpg|Im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos
File:Demonstrace proti islámu (009).jpg|Eine Demonstration in der [[Tschechische Republik|Tschechischen Republik]] gegen [[Islam|islamische]] Einwanderer
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[[Kategorie:Politik und Gesellschaft]]

Version vom 17. Februar 2022, 17:55 Uhr

DiesesDenkmal erinnert an Schotten, die ausgewandert sind.

Migration bedeutet „Wanderung“.
Es kommt vom lateinischen Wort „migrare“.
Damit ist gemeint, dass Menschen sich einen neuen Ort zum Leben suchen.
Wer sein Land verlässt, ist ein Emigrant.
Wer in ein anderes Land kommt, ist ein Immigrant.
Dafür gibt es auch deutsche Wörter, die fast wörtlich übersetzt wurden:
Auswanderer und Einwanderer.

Migration gibt es seit Anbeginn der Menschheit.
In der Steinzeit waren die Menschen nicht sesshaft, sondern wanderten meist den Tieren hinterher, die sie gejagt haben.
Erst später ließen sich viele Völker nieder und bauten Pflanzen an oder hielten Nutz-Tiere.
Es gibt aber auch heute noch Menschen, die als Nomaden umher ziehen.

Ein Migrant ist aber nicht immer ein Mensch auf der Flucht.
Das wäre ein Flüchtling.
Viele Menschen sind auf der Flucht vor einem Krieg.
Oft müssen sie alles zurück lassen, um ihr nacktes Leben zu retten.

Ebenfalls viele Menschen verlassen ihr Land, weil sie sich und ihre Familien dort nicht mehr ernähren können.
Viel Acker- und Weide-Land ist durch den Klimawandel ausgetrocknet, so dass nichts mehr darauf wächst.
Aber auch schwere Überschwemmungen und andere Natur-Katastrophen können die Lebens-Grundlage zerstören.
Dann haben diese Menschen keine andere Wahl, als auszuwandern.

In vielen Gebieten gibt es auch zu wenig Arbeit, um sich oder eine Familie zu ernähren.
Deshalb ziehen viele von einem kleinen Dorf in eine große Stadt.
Das nennt man auch Land-Flucht.
Andere Leute ziehen in ein anderes Land um.



Der Text zu „Migration“ ist noch ein Entwurf. Er entsteht also gerade noch.