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Redewendung: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Pieter Brueghel the Elder - The Dutch Proverbs - Google Art Project.jpg|mini|Dieses [[Gemälde]] stammt aus dem Jahr 1559. Gemalt hat es Pieter Bruegel der Ältere aus den [[Niederlande]]n. Es zeigt viele Redewendungen von damals. Manche kennt man heute noch, auch auf [[Deutsch]]. Unten links zum Beispiel sieht man einen [[Mann]], der mit dem [[Kopf]] durch die Wand will. Das bedeutet: Er will unbedingt etwas tun, das gar nicht möglich ist.]]
[[Datei:Pieter Brueghel the Elder - The Dutch Proverbs - Google Art Project.jpg|mini|Unten links auf diesem alten Bild sieht man einen [[Mann]], der mit dem [[Kopf]] durch die Wand gehen will.
Eine Redewendung ist etwas, das man immer wieder hört und das so zur [[Sprache]] gehört. Meist besteht eine Redewendung aus mehreren [[Wort|Wörtern]]. Ein Beispiel ist: „mit dem Kopf durch die Wand gehen“. Damit sagt man kurz und knapp: Da will einer etwas tun, was gar nicht geht.
<br/>Das bedeutet:
<br/>Er will unbedingt etwas tun, das gar nicht möglich ist.]]


Anstelle von Redewendung sagt man auch: „Redensart“, „stehende Wendung“ oder „fester Ausdruck“. Auch von „Floskel“ spricht man dann und wann.
Eine Rede-Wendung ist etwas, das man immer wieder hört.
<br/>Deshalb gehört es zur [[Sprache]].
<br/>Eine Redewendung besteht aus mehreren [[Wort|Wörtern]].
<br/>Ein Beispiel ist:
<br/>„Mit dem Kopf durch die Wand gehen“.
<br/>Damit sagt man kurz und knapp:
<br/>Da will einer etwas tun, was gar nicht geht.


Ähnlich wie die Redewendung ist das [[Sprichwort]]. Ein Sprichwort ist aber immer ein ganzer [[Satz]], die Redewendung eben meist nicht. Bei der Redewendung steht das [[Verb]] in der Grundform. Ein Sprichwort wäre zum Beispiel: „Wer nicht hören will, muss fühlen.“ Oder: „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst herein.
Hier einige weitere Beispiele:
<br/>„Auf den Punkt bringen“ bedeutet:
<br/>Man sagt genau das Richtige, kurz und knapp.


==Welche bekannten Redewendungen gibt es?==
„Etwas durch die [[Blume]] sagen“ bedeutet:
Man kann die verschiedenen Redewendungen nicht alle aufzählen. Hier stehen ein paar wichtige:
<br/>Man benennt etwas nicht genau.
<br/>Man redet nur so, dass der andere weiß, was man damit meint.
<br/>Man sagt zum Beispiel:
<br/>„Wünschst du dir mal eine neue [[Seife]]?“
<br/>Das klingt netter als wenn man sagt:
<br/>„Du solltest dringend mal wieder duschen.“


„Auf den Punkt bringen“ bedeutet: Man zieht die richtige Schlussfolgerung und sagt genau das Richtige, kurz und knapp.
„Pech haben“ ist das Gegen-Teil von „Glück haben“.
<br/>Diese Redewendung kommt daher, dass man früher Pech auf Zweige geschmiert hat.
<br/>Weil Pech klebrig ist, konnten dann die [[Vögel]] nicht mehr weg.
<br/>Dann wurden sie gegessen.


„Etwas durch die [[Blume]] sagen“ bedeutet: Man benennt etwas nicht genau. Man redet nur so, dass der andere schon weiß, was man damit meint. Man sagt zum Beispiel: „Wünschst du dir mal eine neue [[Seife]]?“ Das klingt netter als wenn man sagt: „Du solltest dringend mal wieder duschen.“
Ähnlich wie die Redewendung ist das Sprich-Wort.
 
<br/>Ein [[Sprichwort]] ist aber immer ein ganzer [[Satz]].
„Einen Bärendienst erweisen“ bedeutet: Jemand wollte einem etwas Gutes tun, hat aber eher das Gegenteil bewirkt. Es ist, wie wenn man einem einen [[Braunbär|Bären]] schenkt als Ersatz für ein [[Pferde|Pferd]]. Einen Bären kann man nämlich nicht vor einen Wagen spannen.
<br/>Ein Sprichwort wäre zum Beispiel:
 
<br/>„Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst herein.
„Pech haben“ ist das Gegenteil von „Glück haben“. Diese Redewendung kommt daher, dass man früher Pech, also eine klebrige Masse, auf Zweige geschmiert hat. Wenn sich ein [[Vogel]] draufsetzte, blieb er kleben und wurde dann gegessen.
<br/>Das bedeutet: Wer andere herein legen will, fällt damit manchmal selbst herein.
 
„Auf der Leitung stehen“ bedeutet: Da versteht einer etwas nicht. Da steckt auch noch ein [[Witz]] dahinter: Wenn man auf einer Leitung oder auf einem Kabel steht, fließt der [[Elektrizität|Strom]] trotzdem hindurch. Man kann also zum Beispiel immer noch ein [[Telefon]] hören.
 
== Woher kommen unsere Redewendungen? ==
In großen [[Wörterbuch|Wörterbüchern]] stehen nicht nur einzelne Wörter, sondern auch Redewendungen. Manche Wörterbücher sind nur für Redewendungen da. Woher so eine Redewendung genau kommt, wissen die Sprachwissenschaftler nicht immer. Sie können höchstens sagen, in welchem [[Buch]] es zuerst gestanden hat.
 
Einige Redewendungen oder Sprichwörter sind schon sehr alt. So haben schon die [[Römisches Reich|alten Römer]] gesagt: „Errare humanum est“. Das heißt auf Deutsch: „Irren ist menschlich“. Damit entschuldigt man einen Fehler. Diesen Spruch sagen die Leute heute oft auf Deutsch, aber wenn sie ein wenig wichtig tun wollen, dann auf [[Latein]].
 
Durch das Latein und andere wichtige [[Sprache]]n wie [[Französisch]] und [[Englisch]] haben sich viele Redewendungen und Sprichwörter auf der [[Erde|Welt]] verbreitet. Manche sind also in mehreren Sprachen gleich. Andere sind typisch für genau eine Sprache. So sagt man auf [[Spanisch]]: „Das kommt mir vor wie der Heilige Christus mit zwei Pistolen“. Auf Deutsch würde man sagen: „Das passt wie die Faust aufs Auge“, das passt nicht zusammen. Und wer kocht, kennt aus Rezepten die Einleitung: „Man nehme...“ Das stammt von der Kochbuchautorin Henriette Davidis.
 
Manchmal weiß man aber ganz genau, wer sich etwas ausgedacht hat. Viele Redewendungen stammen aus berühmten Büchern. „Was ist der langen Rede kurzer Sinn?“ und „Daran erkenn' ich meine Pappenheimer“ findet man in [[Theater]]stücken von [[Friedrich Schiller]].


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[[Kategorie:Sprache und Kultur]]

Aktuelle Version vom 20. Dezember 2022, 17:48 Uhr

Unten links auf diesem alten Bild sieht man einen Mann, der mit dem Kopf durch die Wand gehen will.
Das bedeutet:
Er will unbedingt etwas tun, das gar nicht möglich ist.

Eine Rede-Wendung ist etwas, das man immer wieder hört.
Deshalb gehört es zur Sprache.
Eine Redewendung besteht aus mehreren Wörtern.
Ein Beispiel ist:
„Mit dem Kopf durch die Wand gehen“.
Damit sagt man kurz und knapp:
Da will einer etwas tun, was gar nicht geht.

Hier einige weitere Beispiele:
„Auf den Punkt bringen“ bedeutet:
Man sagt genau das Richtige, kurz und knapp.

„Etwas durch die Blume sagen“ bedeutet:
Man benennt etwas nicht genau.
Man redet nur so, dass der andere weiß, was man damit meint.
Man sagt zum Beispiel:
„Wünschst du dir mal eine neue Seife?“
Das klingt netter als wenn man sagt:
„Du solltest dringend mal wieder duschen.“

„Pech haben“ ist das Gegen-Teil von „Glück haben“.
Diese Redewendung kommt daher, dass man früher Pech auf Zweige geschmiert hat.
Weil Pech klebrig ist, konnten dann die Vögel nicht mehr weg.
Dann wurden sie gegessen.

Ähnlich wie die Redewendung ist das Sprich-Wort.
Ein Sprichwort ist aber immer ein ganzer Satz.
Ein Sprichwort wäre zum Beispiel:
„Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst herein.“
Das bedeutet: Wer andere herein legen will, fällt damit manchmal selbst herein.



Mehr über „Redewendung“ findest du auch im Kinder-Lexikon Klexikon und bei der Such-Maschine Frag Finn.

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