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Nikolaus Kopernikus: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Kopernikus, Nikolaus - Reußner 1578 Portrait1.jpg|mini|Hat Kopernikus so ausgesehen? Das Bild erschien erst über dreißig Jahre nach seinem Tod. Man vermutet, dass es nach einem Bild gemacht wurde, das Kopernikus selbst von sich gezeichnet hat.]]
[[Datei:Kopernikus, Nikolaus - Reußner 1578 Portrait1.jpg|mini|So hat ein Maler Nikolaus Kopernikus gezeichnet.]]
Nikolaus Kopernikus war ein [[Astronomie|Astronom]] am Beginn der [[Neuzeit]]. Er hat sich einen neuen Weg ausgedacht, um das [[Weltall]] zu erklären. Damals glaubte man, dass die [[Sonne]], der [[Mond]] und alle [[Planet|Planeten]] sich um die [[Erde]] drehen. Kopernikus sagte, es sei andersherum: In der Mitte ist die Sonne.


Die Lehre von Kopernikus hat sich nicht sofort durchgesetzt. Erst etwa 100 Jahre später hatten andere Astronomen genug Hinweise dafür, dass Kopernikus doch recht hatte. Heute weiß man allerdings genauer, dass die Sonne zwar die Mitte des Sonnensystems ist, aber nicht die Mitte des Weltalls. Das Weltall hat keine Mitte und ist noch viel größer, als Kopernikus es wissen konnte.
Nikolaus Kopernikus war ein [[Wissenschaft]]ler.
<br/>Er dachte über das [[Weltall]] und die [[Planet]]en nach.
<br/>Er war also ein [[Astronomie|Astronom]].  
<br/>Er hat sich einen neuen Weg ausgedacht, um das [[Weltall|Welt-All]] zu erklären.  


== War Kopernikus Deutscher oder Pole? ==
Vorher glaubte man, dass sich die [[Sonne]], der [[Mond]] und alle Planeten um die [[Erde]] drehen.
[[Datei:Jan Matejko-Astronomer Copernicus-Conversation with God.jpg|mini|Jan Matejko-Astronomer Copernicus-Conversation with God|alt=Jan Matejko-Astronomer Copernicus-Conversation with God.jpg|mini|Vierhundert Jahre, nachdem Kopernikus geboren wurde, malte der Pole Jan Matejko dieses Bild. Er hat es „Unterhaltung mit Gott“ genannt. Hinter Kopernikus ist der Dom von Frauenburg zu sehen. Bei ihm sind Instrumente, mit denen er den [[Himmel]] beobachtet hat, und eine Zeichnung mit seinem Weltbild.]]
<br/>Kopernikus sagte, es sei anders herum:
Als Kopernikus schon lange tot war, haben Deutsche und Polen sich gestritten, wohin Kopernikus gehörte. Kopernikus kam aus einer deutschsprachigen [[Familie]]. Er konnte außer [[Deutsch]] auch [[Polnische Sprache|Polnisch]] und [[Latein]] und hat seinen [[Name]]n oft unterschiedlich geschrieben, je nach dem, wo er gerade wohnte.
<br/>In der Mitte ist die Sonne und die Planeten drehen sich um sie.


Die längste [[Zeit]] seines Lebens hat Kopernikus in Thorn und später in Frauenburg gewohnt. Diese Städte gehörten damals noch nicht zu [[Polen]], aber der polnische König war ihr Schutzherr. Heute wird Kopernikus in Polen als großer Sohn des Landes verehrt. In der Domburg von Frauenburg hat man ein [[Museum]] für ihn eingerichtet.
Während langer Zeit hat man ihm nicht geglaubt.
<br/>Erst etwa hundert [[Jahr]]e später sagte man:
<br/>Kopernikus hat doch recht.


== Was war Kopernikus von Beruf? ==
Heute weiß man:
[[Datei:CopernicusHouse.jpg|mini|Kopernikus wurde in der Stadt Thorn geboren, angeblich in diesem [[Haus]].]]
<br/>Die Sonne ist die Mitte unseres [[Sonnensystem|Sonnen-Systems]].
Als Nikolaus ein kleiner [[Junge]] war, starb sein Vater. Er wuchs deshalb bei seinem Onkel auf. Dieser Onkel war ein reicher [[Bischof]] und sorgte dafür, dass Nikolaus gute [[Schule]]n besuchen konnte. An [[Universität|Universitäten]] in Polen und [[Italien]] studierte er mehrere Fächer, wie das damals üblich war. Darunter war vor allem Recht und [[Medizin]], außerdem [[Mathematik]] und vielleicht auch Astronomie.
<br/>Sie ist aber nicht die Mitte des ganzen Weltalls.
 
Danach arbeitete er erst für seinen Onkel, auch als [[Arzt]]. Als er schon fast vierzig Jahre alt war, wurde Nikolaus ein Domherr in der [[Stadt]] Frauenburg. Das war eine Art [[Beamter|Beamt]]er für die [[Kirche]]. Die Kirche fand es gut, dass er sich für Astronomie interessierte: Je mehr die Menschen davon wissen, desto bessere [[Kalender]] kann man machen. Denn für die Kirche war es wichtig, dass der Anfang von [[Ostern]] richtig berechnet wurde, der jedes Jahr auf einen anderen Tag fällt.
 
== Was dachte man damals über die Erde und die Sonne? ==
[[Datei:Cellarius ptolemaic system.jpg|mini|Aus einem Buch von 1660: So stellte sich [[Ptolemäus]] das Weltall vor. Die Erde steht in der Mitte.]]
Im [[Mittelalter]] glaubten die Menschen vor allem an das, was schon im [[Altertum]] aufgeschrieben worden war. Die [[Altes Griechenland|griechischen]] [[Philosophie|Philosophen]] [[Aristoteles]] und [[Ptolemäus]] hatten gesagt, dass die Erde in der Mitte des Weltalls steht. Um die Erde drehten sich der Mond, die Sonne und die fünf [[Planet]]en, die man damals schon kannte. Man glaubte, dass die Wege solcher Himmelskörper um die Erde perfekte [[Kreis]]e seien.
 
Die Erde war in der Mitte von allem, weil man damals von vier [[Element]]en ausging: Erde, Wasser, [[Luft]] und [[Feuer]]. Die Erde war am schwersten und deshalb um den Mittelpunkt des Weltalls. Auf der Erde [[Schwimmen|schwimmt]] dann das [[Wasser]], in Meeren, Seen oder Flüssen. Über dem Wasser ist die [[Luft]], die wir atmen. Wenn wir eine Flamme anmachen, dann zeigt sie nach oben, zu dem natürlichen Ort des [[Feuer]]s.
 
Die Erde aber stand fest an ihrem Platz und bewegte sich nicht. Das nennt man das geozentrische Weltbild: „geo“ bedeutet „Erde“ und „zentrisch“ heißt „in der Mitte“. Nur so konnte man sich erklären, dass zum Beispiel die Menschen auf der Erde nicht herunterfallen. Auch die [[Körper]] der Menschen waren schwer und strebten zum Mittelpunkt mittendrin in der Erde.
 
== Was war das Problem mit dem alten Weltbild? ==
Die griechischen Philosophen konnten eigentlich alles gut erklären – bis auf die Bewegung der Planeten. Wenn man auf der Erde steht und sich den Himmel ansieht, ziehen Sonne und Mond ganz normal ihre Bahnen. Im [[Osten]] geht die Sonne auf, im [[Westen]] geht sie unter. Aber die Planeten wie der Mars laufen anscheinend erst in die eine Richtung und dann in eine andere. Dabei bewegt er sich so, dass seine Bahn wie eine Schleife aussieht.
 
[[Datei:Mars 2003.jpg|mini|Wenn man jede Nacht beobachtet, wo der Mars steht, und dann eine [[Linie]] malt, dann erkennt man: Die Bahn des Planeten [[Mars]] sieht manchmal wie eine Schleife aus.]]
Ptolemäus schrieb sein großes Werk über die Erde um das Jahr 150 [[Zeitrechnung|nach Christus]]. Er versuchte, das was er am Himmel sah, mit der [[Mathematik]] zu beschreiben. Damit das einigermaßen klappte, hat er sich einige seltsame Dinge einfallen lassen oder von anderen Philosophen übernommen.
 
Demnach bewegen sich die Planeten zwar um die Erde, aber nicht einfach auf einer Kreisbahn. Auf der Bahn des Planeten bewegte der Planet sich wiederum auf einer eigenen Kreisbahn, deren Mittelpunkt auf der Bahn des Planeten lag. Ptolemäus brauchte auch noch andere Tricks, damit man die Bewegungen der Planeten vorhersagen konnte. Wer das alles ausrechnen wollte, musste viel [[Zeit]], Können und Geduld mitbringen. Was man dann als Planeten-Kreisbahn ausrechnete, stimmte aber immer noch nicht richtig mit dem überein, was man am Himmel sah.
 
== Was ist Kopernikus aufgefallen? ==
[[Datei:De Revolutionibus manuscript p9b.jpg|mini|Diese Zeichnung von Kopernikus ist später in seinem berühmten Buch erschienen. Die Kreise sind die Bahnen der Planeten. Ganz in der Mitte steht „sol“, das lateinische [[Wort]] für Sonne.]]
Kopernikus beobachtete nachts die [[Stern|Sterne]] und Planeten und schrieb auf, was er sah. Das machten auch andere Astronomen, so dass man immer genauer wusste, wie die Planeten scheinbar um die Erde liefen. Die Beobachtungen von Kopernikus sorgten dafür, dass er nach seinem Tod ein angesehener Astronom war.
 
Schon um 1514 hatte Kopernikus ausprobiert, wie es wäre, wenn die Sonne in der Mitte wäre, nicht die Erde. Dann könnte man auf einige Tricks von Ptolemäus verzichten und die Bewegungen der Planeten viel einfacher ausrechnen. Allerdings rechnete auch Kopernikus immer noch mit Kreisbahnen auf den Kreisbahnen der Planeten.
 
Er traute sich nicht, seine Idee allen bekannt zu machen. Sie stellte vieles auf den [[Kopf]], was in der [[Wissenschaft]] damals für richtig gehalten wurde. Nur einigen guten [[Freund]]en und Bekannten schickte er einen Bericht. Sie überredeten Kopernikus schließlich, die Idee und die Beobachtungen in einem Buch zu veröffentlichen. Dieses Buch erschien 1543, kurz bevor Kopernikus starb.
 
Das Buch war auf [[Latein]], wie das damals üblich war, und außerdem sehr schwierig geschrieben. Nur gute Astronomen konnten alles verstehen. Der Titel lautete: „De revolutionibus orbium coelestium“, Von den Umschwüngen der himmlischen Kreise. Das Weltbild von Kopernikus nannte man schließlich „heliozentrisch“, weil die Sonne in der Mitte steht. „Helios“ ist das griechische Wort für Sonne.
 
== Hat man Kopernikus geglaubt? ==
[[Datei:Cellarius Harmonia Macrocosmica - Scenographia Systematis Copernicani.jpg|mini|Ein Buch von 1661 zeigt die Lehre von Kopernikus: Die Sonne steht in der Mitte, um sie herum sieht man die Erde zu vier verschiedenen [[Jahreszeiten|Jahreszeit]]en.]]
Die Astronomen interessierten sich vor allem für die Beobachtungen von Kopernikus. Sie fanden es auch gut, die Bewegungen der Planeten leichter berechnen zu können. Sie hatten aber keinen Grund, an das heliozentrische Weltbild zu glauben. Denn man konnte damit die Bewegungen nur leichter berechnen, aber nicht genauer vorhersagen. Die Idee von Kopernikus erklärte das Weltall nicht besser als das, was man seit Jahrhunderten von Aristoteles und Ptolemäus kannte.
 
Im Gegenteil: Fast alles übrige erklärte Kopernikus schlechter. Laut Kopernikus drehte sich die Erde nicht nur um die Sonne, sondern auch noch einmal am Tag um sich selbst. Diese Erdumdrehung sorgt ja für [[Tag und Nacht]]. Aber wodurch bewegte sich die Erde? Und wenn sie sich drehte, warum werden dann nicht die Menschen und alles andere auf der Erde ins Weltall geschleudert?
 
Heute glauben viele Leute, dass die Kirche gegen das heliozentrische Weltbild gewesen sei. Das ist nicht ganz richtig. Zwar findet man in der [[Bibel]] eine Stelle, in der ein Feldherr die Sonne angeblich angehalten hat, damit es länger hell ist. Zur [[Zeit]] von Kopernikus hat man das noch nicht so ernst genommen, ein großer Streit wurde es erst später.
 
== Wer hat gezeigt, dass Kopernikus recht hatte? ==
[[Datei:Bertini fresco of Galileo Galilei and Doge of Venice.jpg|mini|Ein [[Gemälde]] aus dem 19. Jahrhundert: [[Galileo Galilei]] zeigt dem höchsten Politiker von [[Venedig]], wie man ein Fernrohr benutzt.]]
Viele Jahre nach Kopernikus gab es also zwei Weltbilder, von denen man nicht wusste, welches richtig war. Tycho Brahe aus [[Dänemark]] und Galileo Galilei in [[Italien]] waren berühmte Astronomen, die für das heliozentrische Weltbild waren. Den entscheidenden Einfall hatte aber [[Johannes Kepler]] aus [[Deutschland]], damit es sich durchsetzte.
 
Kepler schaute sich vor allem die Bewegungen des Mars an und hatte 1618 eine neue Idee fertig. Seit dem Altertum hatte man geglaubt, dass die Planeten sich in Kreisen um die Erde drehen. Kepler erkannte, dass es in Wirklichkeit keine Kreise, sondern [[Ellipse]]n sein mussten. Eine Ellipse ist eine Art in die Länge gezogener Kreis, ein Oval. Wenn man davon ausging, kann man die Bewegungen der Planeten endlich viel besser vorhersagen.
 
Warum aber fallen die Dinge nicht von der Erde, wenn diese sich dreht? Die Antwort lieferte schließlich Isaac Newton aus [[England]] – damals war Kopernikus schon fast 150 Jahre tot. Schon Kepler und andere hatten geglaubt, dass es eine Kraft zwischen Sonne und Planeten geben musste. Diese „Fernwirkung“ würde dafür sorgen, dass die Planeten auf einer Kreisbahn bleiben und die Menschen und Dinge auf der Erde „kleben“. Ähnlich funktioniert ja auch ein [[Magnet]].
 
Newtons Idee war die „[[Schwerkraft]]“. Die Schwerkraft oder Gravitation ist eine Kraft zwischen allen Körpern. Je größer ein Körper ist, desto größer ist die Kraft. Je mehr Abstand zwischen den Körpern ist, desto schwächer wird die Kraft. Ein Mensch bleibt auf der Erde, weil die Erde ihn anzieht.
 
Den letzten Beweis hat man im 19. Jahrhundert gefunden, also 300 Jahre nach seinem Tod. Die Erde bewegt sich und steht deshalb immer an verschiedenen Stellen. Von der Erde aus gesehen stehen die Sterne am Himmel immer ein wenig anders zueinander, weil sich der Blickwinkel von der Erde aus ändert.


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Aktuelle Version vom 26. Juni 2023, 18:47 Uhr

So hat ein Maler Nikolaus Kopernikus gezeichnet.

Nikolaus Kopernikus war ein Wissenschaftler.
Er dachte über das Weltall und die Planeten nach.
Er war also ein Astronom.
Er hat sich einen neuen Weg ausgedacht, um das Welt-All zu erklären.

Vorher glaubte man, dass sich die Sonne, der Mond und alle Planeten um die Erde drehen.
Kopernikus sagte, es sei anders herum:
In der Mitte ist die Sonne und die Planeten drehen sich um sie.

Während langer Zeit hat man ihm nicht geglaubt.
Erst etwa hundert Jahre später sagte man:
Kopernikus hat doch recht.

Heute weiß man:
Die Sonne ist die Mitte unseres Sonnen-Systems.
Sie ist aber nicht die Mitte des ganzen Weltalls.



Mehr über „Nikolaus Kopernikus“ findest du auch im Kinder-Lexikon Klexikon und bei der Such-Maschine Frag Finn.

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