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[[Datei:Johannisberg (Hohe Tauern) 2.jpg|mini|Die Pasterze ist Österreichs größter Gletscher. Sein Schmelzwasser wird gestaut und in [[Elektrizität|elektrische]] [[Energie]] umgewandelt.]] | |||
[[Datei:Nördlicher Schneeferner.JPG|mini|Der Nördliche Schneeferner ist Deutschlands größter Gletscher. Er wird im Sommer mit Planen gegen das Abschmelzen geschützt.]] | |||
[[Datei:Nigardsbreen mit Gletschertor (Sept. 2002) - panoramio.jpg|mini|Durch das Gletschertor verlässt das Schmelzwasser den Gletscher. Es erscheint als blau schimmernde Eishöhle, die gerne von Touristen besucht wird.]] | |||
Ein Gletscher ist eine große Masse von [[Eis]], die sich aus Schnee gebildet hat. In [[Europa|Mitteleuropa]] gibt es Gletscher heute nur noch in den [[Alpen]]. Während der letzten [[Eiszeit]], die vor etwa zwölftausend [[Jahr]]en zu Ende ging, haben Gletscher aber teilweise halb Europa bis hinein ins Flachland bedeckt. | |||
Gletscher bilden sich aus [[Schnee]], der im [[Sommer]] liegen bleibt. Die unteren Schichten werden vom darüber liegenden Schnee zusammengedrückt. So verdichten sie sich zu [[Eis]]. Vom Gewicht bewegen sich die Gletscher langsam talabwärts, meist einige [[Meter]] pro Jahr. Diesen Teil nennt man Gletscherzunge. Dort fließt durch das Gletschertor ein Bach von Schmelzwasser heraus. | |||
Die weitaus meisten und größten Gletscher gibt es am [[Nordpol]] und am [[Südpol]]. Insgesamt sind 70 Prozent, also weit mehr als die Hälfte des | Die weitaus meisten und größten Gletscher gibt es am [[Nordpol]] und am [[Südpol]]. Insgesamt sind 70 Prozent, also weit mehr als die Hälfte des [[Trinkwasser]]s der gesamten [[Erde (Planet)|Erde]] in Gletschern gespeichert. Es gibt Gebiete der [[Landwirtschaft]], die werden fast ausschließlich durch Gletscherwasser bewässert. | ||
Allerdings ziehen sich die meisten Gletscher mittlerweile zurück. Wenn die [[Temperatur]]en steigen, schmilzt im [[Sommer]] mehr Eis weg als durch die Kälte im [[Winter]] gebildet wird. Das schmelzende Eis in den Alpen oder an den Polen ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass das [[Klima]] sich wandelt. | |||
Welche Spuren hinterließen die Gletscher? | |||
Dabei haben sie die [[Landschaft]] so deutlich umgeformt, dass man bis heute ihre Spuren in der [[Natur]] findet: Gletscher hobeln den Fels weg und hinterließen so die meisten heutigen Täler. Auch die meisten [[See]]n am Alpenrand sind so entstanden. | |||
Einen Teil des Gerölls schieben die Gletscher vor sich her, das nennt man Endmoräne. Sie bleibt liegen, wenn sich der Gletscher zurückzieht. Das Geröll, welches der Gletscher neben sich liegen lässt, nennt man Seitenmoräne. Der Fachmann erkennt diese lang gestreckten Hügel heute noch in der Landschaft. | |||
Große Felsblöcke, sogenannte Findlinge, wurden von den Gletschern hunderte [[Kilometer]] weit mitgetragen. Und Feuersteine, die vor den [[Eiszeit]]en nur an der [[Küste]] Deutschlands vorkamen, findet man heute auch weit im Landesinneren, etwa am Nordrand des Harzes oder des [[Erzgebirge]]s. | |||
==Welche bedeutenden Gletscher gibt es bei uns noch heute?== | |||
Wegen ihrer beeindruckenden Erscheinung haben Gletscher eine große Bedeutung für den [[Tourismus]]. Wenn sie über Straßen und Seilbahnen erreichbar sind, eignen sie sich gut für den [[Wintersport]] als schneesicheres [[Skifahren|Skigebiet]]. | |||
Der größte und bedeutendste Gletscher im [[Schweiz]]er [[Kanton]] [[Wallis]] ist der Aletschgletscher. Man betont im Namen das kurze e in der ersten [[Silbe]]. Er ist über 22 [[Meter|Kilometer]] lang und auf seiner Oberfläche würden 11.500 Fußballfelder Platz finden. Er besteht oben aus drei Gletschern, die zusammengeflossen sind. Deshalb trägt er auf seiner Oberfläche zwei Mittelmoränen, also zwei Streifen aus Geröll. Der Aletschgletscher gehört zum [[Unesco]]-[[Weltnaturerbe]]. | |||
Der größte Gletscher [[Österreich]]s ist die Pasterze mit einer Länge von etwas über acht Kilometern. Seit dem Jahr 1856 hat er um mehr als die Hälfte seiner Oberfläche verloren. Jährlich verliert er etwa 50 Meter an Länge. Sein Schmelzwasser wird in einem Stausee aufgefangen, der Margaritze. Weiter unten im Tal wird daraus [[Elektrizität|elektrische]] [[Energie]] gewonnen. | |||
In Deutschland gibt es nur noch fünf Gletscher. Der größte ist der Nördliche Schneeferner. Er würde nur für 45 Fußballfelder Platz bieten. Seine fünf Skilifte waren früher vor allem im Sommer sehr beliebt. Nun ist es auch dafür zu warm. Der Gletscher wird im Sommer teilweise mit Planen abgedeckt, damit er weniger abschmilzt. | |||
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Version vom 3. April 2017, 10:02 Uhr
Ein Gletscher ist eine große Masse von Eis, die sich aus Schnee gebildet hat. In Mitteleuropa gibt es Gletscher heute nur noch in den Alpen. Während der letzten Eiszeit, die vor etwa zwölftausend Jahren zu Ende ging, haben Gletscher aber teilweise halb Europa bis hinein ins Flachland bedeckt.
Gletscher bilden sich aus Schnee, der im Sommer liegen bleibt. Die unteren Schichten werden vom darüber liegenden Schnee zusammengedrückt. So verdichten sie sich zu Eis. Vom Gewicht bewegen sich die Gletscher langsam talabwärts, meist einige Meter pro Jahr. Diesen Teil nennt man Gletscherzunge. Dort fließt durch das Gletschertor ein Bach von Schmelzwasser heraus.
Die weitaus meisten und größten Gletscher gibt es am Nordpol und am Südpol. Insgesamt sind 70 Prozent, also weit mehr als die Hälfte des Trinkwassers der gesamten Erde in Gletschern gespeichert. Es gibt Gebiete der Landwirtschaft, die werden fast ausschließlich durch Gletscherwasser bewässert.
Allerdings ziehen sich die meisten Gletscher mittlerweile zurück. Wenn die Temperaturen steigen, schmilzt im Sommer mehr Eis weg als durch die Kälte im Winter gebildet wird. Das schmelzende Eis in den Alpen oder an den Polen ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass das Klima sich wandelt.
Welche Spuren hinterließen die Gletscher? Dabei haben sie die Landschaft so deutlich umgeformt, dass man bis heute ihre Spuren in der Natur findet: Gletscher hobeln den Fels weg und hinterließen so die meisten heutigen Täler. Auch die meisten Seen am Alpenrand sind so entstanden.
Einen Teil des Gerölls schieben die Gletscher vor sich her, das nennt man Endmoräne. Sie bleibt liegen, wenn sich der Gletscher zurückzieht. Das Geröll, welches der Gletscher neben sich liegen lässt, nennt man Seitenmoräne. Der Fachmann erkennt diese lang gestreckten Hügel heute noch in der Landschaft.
Große Felsblöcke, sogenannte Findlinge, wurden von den Gletschern hunderte Kilometer weit mitgetragen. Und Feuersteine, die vor den Eiszeiten nur an der Küste Deutschlands vorkamen, findet man heute auch weit im Landesinneren, etwa am Nordrand des Harzes oder des Erzgebirges.
Welche bedeutenden Gletscher gibt es bei uns noch heute?
Wegen ihrer beeindruckenden Erscheinung haben Gletscher eine große Bedeutung für den Tourismus. Wenn sie über Straßen und Seilbahnen erreichbar sind, eignen sie sich gut für den Wintersport als schneesicheres Skigebiet.
Der größte und bedeutendste Gletscher im Schweizer Kanton Wallis ist der Aletschgletscher. Man betont im Namen das kurze e in der ersten Silbe. Er ist über 22 Kilometer lang und auf seiner Oberfläche würden 11.500 Fußballfelder Platz finden. Er besteht oben aus drei Gletschern, die zusammengeflossen sind. Deshalb trägt er auf seiner Oberfläche zwei Mittelmoränen, also zwei Streifen aus Geröll. Der Aletschgletscher gehört zum Unesco-Weltnaturerbe.
Der größte Gletscher Österreichs ist die Pasterze mit einer Länge von etwas über acht Kilometern. Seit dem Jahr 1856 hat er um mehr als die Hälfte seiner Oberfläche verloren. Jährlich verliert er etwa 50 Meter an Länge. Sein Schmelzwasser wird in einem Stausee aufgefangen, der Margaritze. Weiter unten im Tal wird daraus elektrische Energie gewonnen.
In Deutschland gibt es nur noch fünf Gletscher. Der größte ist der Nördliche Schneeferner. Er würde nur für 45 Fußballfelder Platz bieten. Seine fünf Skilifte waren früher vor allem im Sommer sehr beliebt. Nun ist es auch dafür zu warm. Der Gletscher wird im Sommer teilweise mit Planen abgedeckt, damit er weniger abschmilzt.