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Deutsche Kolonien: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Map of the German Empire - 1914.PNG|thumb|Diese Weltkarte soll zeigen, wie es im Jahr 1914 aussah. In dunkelblau sieht man das [[Deutsches Kaiserreich|Deutsche Reich]]. Die deutschen Kolonien sind in einem helleren blau.]]
[[Datei:Map of the German Empire - 1914.PNG|mini|Diese Weltkarte soll zeigen, wie es im Jahr 1914 aussah.
Deutsche Kolonien waren Gebiete, die das [[Deutsches Kaiserreich|Deutsche Kaiserreich]] außerhalb [[Europa]]s besaß. Die größten lagen in [[Afrika]], einige kleinere auch in [[Asien]] und [[Ozeanien]]. Die Deutschen nannten ihre [[Kolonie]]n „Schutzgebiete“. Damit war gemeint, dass die deutsche Armee dort deutsche [[Kaufmann|Kaufleute]] und ihre Schiffe beschützte. Damit wollte der Regierungsschef Bismarck den deutschen Kolonialismus auch beschönigen, denn das Wort Kolonie hatte schon damals einen schlechten Klang.
<br/>In dunkel-blau sieht man das [[Deutsches Kaiserreich|Deutsche Reich]].
<br/>Die deutschen Kolonien sind in einem helleren blau.]]


Vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] war das deutsche Kolonialreich das drittgrößte der Welt, nach dem [[Britisches Weltreich|britischen]] und dem [[Frankreich|französischen]] Kolonialreich. Allerdings wohnten in den deutschen Kolonien weniger Menschen als im Kolonialreich der [[Niederlande]]. Nach dem Ersten Weltkrieg musste Deutschland alle seine [[Kolonie]]n an andere Mächte abgeben. Einige wurden aber schon früher aufgegeben, weil es sich nicht mehr rechnete. Einige wurden auch im Krieg von anderen Ländern besetzt.
Deutsche Kolonien waren Gebiete, die das [[Deutsches Kaiserreich|Deutsche Kaiser-Reich]] außer-halb [[Europa]]s besaß.
<br/>Die größten lagen in [[Afrika]], einige kleinere auch in [[Asien]] und [[Ozeanien]].


Heutige Wissenschaftler denken sehr schlecht über die deutsche Kolonialzeit. Die Einheimischen wurden von den Deutschen als Menschen zweiter Klasse behandelt. Auch begingen die Deutschen an ihnen viele Verbrechen. Besonders bekannt ist der Völkermord an den Herero und Nama, zwei Völkern aus dem heutigen [[Namibia]].  
Als erstes wurde der Insel-Staat Samoa im Jahr 1900 zu einer deutschen Kolonie.
<br/>In den Jahren danach sicherte sich Deutschland große Gebiete in [[Afrika]], für die sich die anderen Kolonial-Mächte bis dahin nicht interessierten.


==Gab es schon vor der Kaiserzeit deutsche Kolonien?==
Um die Gebiete in Besitz zu nehmen, wurde oft ein Vertrag mit einem einheimischen Häuptling geschlossen.
[[Datei:Festung Groß-Friedrichsburg.jpg|thumb|Noch bevor Deutschland zum Kaiserreich wurde, gab es die preußische Kolonie Groß Friedrichsburg im heutigen [[Ghana]]. Sie bestand jedoch nur aus einer Festung mit ihrem Umland und wurde bereits nach etwa 30 Jahren wieder verkauft.]]
<br/>Die Deutschen gaben ihm [[Geld]], Schmuck oder Waffen und versprachen, dass deutsches Militär die Eingeborenen beschützen würde.  
Schon lange vor der Gründung des Kaiserreichs hatten deutsche Fürsten und Kaufleute Kolonien gegründet. Als erste deutsche Kolonie könnte man das Gebiet „Klein-Venedig“ im heutigen [[Venezuela]] bezeichnen. Kaiser [[Karl der Fünfte]] schuldete der [[Augsburg]]er [[Adel]]sfamilie Welser [[Geld]], das er sich für einen Krieg geliehen hatte. Um die Schuld zu begleichen, verpfändete er ihnen in einem Vertrag ein großes Stück Land in [[Südamerika]].  
<br/>Bei den Verträgen wurden die Häuptlinge aber manchmal ausgetrickst.
<br/>Oder die Häuptlinge haben die Verträge nicht richtig verstanden.


Die Welser verdienten ihr Geld hauptsächlich mit dem Verkauf von Indianer-[[Sklave|Sklaven]], die sie auf brutale Weise einfingen. Der Vertrag wurde 1546 aufgekündigt, weil es den Welsern nicht gelang, eine funktionierende Kolonie aufzubauen.  
Die Deutschen errichteten an den Küsten kleine Städte, um [[Handel]] zu treiben.
<br/>Im Landesinneren bauten sie [[Rohstoff]]e ab, die dann über die [[Hafen|Häfen]] mit Schiffen nach Deutschland gebracht wurden.
<br/>Dazu gehörte Dinge wie [[Baumwolle]], [[Palmen|Palmöl]], [[Kakao]], [[Kaffee]] und [[Banane]]n.


Später gehörte [[Preußen]] von 1683 bis 1717 mal ein kleiner Abschnitt an der [[Küste]] von [[Ghana]]. Dort wurde eine [[Festung]] errichtet, die noch heute besichtigt werden kann.
In den Kolonien lebten nur wenige Deutsche und andere Europäer.
<br/>Die Einheimischen waren viel mehr Menschen, sie hatten aber kaum Rechte.
<br/>Manche Einheimische wurden zu [[Sklave]]n gemacht, die mit Gewalt zur Arbeit gezwungen wurden.


==Wie kam Deutschland zu seinen Kolonien?==
Im Jahr 1904 wehrten sich in Namibia die Einheimischen aus den Völkern Herero und Nama gegen die Deutschen Siedler.
[[Datei:Bismarckkolonien.jpg|mini|Eine Karikatur aus einer Zeitung die Bismarck zeigt, der sich fragt ob er denn wirklich bei der „Modeerscheinung“ Kolonialismus mitmachen müsse. ]]
<br/>Denn die haben ihnen ihr Land wegnahmen und sie zur Arbeit gezwungen.
In der Zeit des Kaiserreichs wollten viele Deutsche auch Kolonien haben. Bismarck war zunächst dagegen, weil ihm Kolonien zu teuer waren. Doch im Jahr 1878 änderte er diese Meinung. Warum er das machte, können die Wissenschaftler heute nicht genau sagen.  
<br/>Deutschland schickte Soldaten, um den Aufstand mit [[Gewalt]] niederzuschlagen.
<br/>Die Soldaten brachten mehr als die Hälfte der Herero und Nama um.
<br/>Viele flohen in die [[Wüste]], wo sie verdursteten.
<br/>Heute weiß man, dass dies ein Völker-Mord war, so wie später der [[Holocaust]].
<br/>Es gab damals auch schon [[Konzentrationslager|Konzentrations-Lager]].


Als erstes wurde der Inselstaat [[Samoa]] zu einer deutschen Kolonie. In den Jahren danach sicherte sich Deutschland große Gebiete in [[Afrika]], für die sich die anderen Kolonialmächte bis dahin nicht interessierten. Das waren vor allem die heutigen Länder [[Togo]], [[Namibia]], [[Kamerun]], [[Ruanda]], [[Burundi]] und [[Tansania]]. In Asien und Ozeanien kamen noch [[Palau]], Teile [[Papua-Neuguinea]]s und andere kleine Gebiete dazu.  
Nach dem Ersten Weltkrieg musste Deutschland alle seine [[Kolonie]]n an andere Mächte abgeben.
<br/>Einige wurden aber schon früher aufgegeben, andere wurden auch im Krieg von anderen Ländern besetzt.


Um die Gebiete in Besitz zu nehmen, wurde oft ein Vertrag mit einem einheimischen Häuptling geschlossen. Die Deutschen gaben ihm [[Geld]], [[Schmuck]] oder [[Waffe]]n und versprachen, dass deutsches Militär die Eingeborenen beschützen würde.  
Heutige Wissenschaftler denken sehr schlecht über die deutsche Kolonialzeit.
<br/>Die Einheimischen wurden von den Deutschen als Menschen zweiter Klasse behandelt.
<br/>Auch begingen die Deutschen an ihnen viele Verbrechen.


Dabei haben die Deutschen auch unfair getrickst: Der Kaufmann Adolf Lüderitz kaufte in Namibia Land in Quadratmeilen. Der Häuptling dachte dabei an englische Meilen. Lüderitz meinte jedoch deutsche Meilen, was er aber nicht sagte. Rechnet man eine englische Meile in heutige [[Meter]] um, sind das 1.600 Meter. Eine deutsche Meile aber ist 7.500 Meter lang.
{{Entwurf}}
 
Im Jahr 1898 schloß das Deutsche Reich einen Vertrag mit [[China]]. Es pachtete für 99 Jahre das Gebiet um die [[Stadt]] Tsingtau. Die Deutschen errichteten dort das Pachtgebiet Kiautschou. Damit wollten sie mit den Briten gleichziehen, die in China die Kolonie [[Hongkong]] hatten.
 
==Was machten die Deutschen in ihren Kolonien?==
[[Datei:Demonstration of German Colonial Power in Africa.jpg|mini|Deutsche Soldaten führen in [[Tansania]] im Jahr 1897 den Einheimischen ihre gefährlichen Schusswaffen vor. Die Einheimischen sollten von Aufständen abgeschreckt werden.]]
Die Deutschen errichteten an den Küsten kleine Städte, um [[Handel]] zu treiben. Im Landesinneren bauten sie [[Rohstoff]]e ab, die dann über die [[Hafen|Häfen]] mit Schiffen nach Deutschland gebracht wurden. Dazu gehörte Dinge wie [[Kautschuk]], [[Baumwolle]], [[Palmen|Palmöl]], [[Kakao]], [[Kaffee]] und [[Banane]]n. Man suchte auch nach [[Diamant|Diamanten]] und anderen Edelsteinen. 
 
In den Kolonien lebten nur wenige deutsche [[Siedler]] und andere Europäer. Die Einheimischen waren viel mehr Menschen, sie hatten aber kaum Rechte. Sie waren keine deutschen Staatsbürger, sondern galten dem Reich als Untertanen. Darum konnten sie auch nicht mitbestimmen, was in der [[Politik]] passiert. Manche Einheimische wurden zu [[Sklave]]n gemacht, die mit Gewalt dazu gezwungen wurden, den Deutschen beim Abbau und Transport der Rohstoffe zu helfen.   
 
Die Deutschen betrachteten die Einheimischen als unwissende [[Kind|Kinder]], die man belehren und erziehen muss. Missionare sollten sie zu [[Christen]] machen. In Schulen lernten sie die [[deutsche Sprache]] sowie die [[Kultur]] und Sitten kennen. Es bestand jedoch keine Schulpflicht. Die Deutschen wollten nämlich nicht, dass die Einheimischen allzu gebildet werden und sich schließlich nicht mehr so gut unterdrücken lassen.
 
Im Jahr 1904 wehrten sich in Namibia die Einheimischen aus den [[Volk|Völkern]] Herero und Nama gegen die Deutschen Siedler, die ihnen ihr Land wegnahmen. Deutschland schickte Soldaten, um den Aufstand mit [[Gewalt]] niederzuschlagen. Die Soldaten brachten mehr als die Hälfte der Herero und Nama um. Viele flohen in die [[Wüste]], wo sie verdursteten. Heute weiß man, dass dies ein Völkermord war, so wie später der [[Holocaust]]. Es gab damals auch schon [[Konzentrationslager]].
 
==Was sieht man heute von Deutschland in den ehemaligen Kolonien?==
[[Datei:Tsingtao in Qingdao 1.JPG|thumb|So sieht das heutige Qingdao aus. In der Mitte sieht man das Gebäude der Tsingtao-[[Bier|Brauerei]].]]
In den ehemaligen Deutschen Kolonien leben heute nur noch sehr wenige Nachkommen der deutschen Siedler. In Namibia zum Beispiel sind es weniger als einer von hundert. Sie sind dann jedoch oft wohlhabend und haben hohe Positionen in der [[Wirtschaft]]. In keinem der heutigen Länder ist [[Deutsche Sprache|Deutsch]] noch eine wichtige Sprache. Sie wurde dort nach dem Ersten Weltkrieg meist von [[Französische Sprache|Französisch]] oder [[Englische Sprache|Englisch]] verdrängt.
 
Das frühere Tsingtau heißt heute Qingdao und ist eine chinesische Millionenstadt. Die von den Deutschen gegründete Tsingtao-Brauerei ist heute die größte [[Bier]]-Brauerei Chinas. Der höchste Gipfel des [[Kilimandscharo]]s in Tansania hieß noch bis 1964 Kaiser-Wilhelm-Spitze.

Version vom 26. Mai 2023, 21:12 Uhr

Diese Weltkarte soll zeigen, wie es im Jahr 1914 aussah.
In dunkel-blau sieht man das Deutsche Reich.
Die deutschen Kolonien sind in einem helleren blau.

Deutsche Kolonien waren Gebiete, die das Deutsche Kaiser-Reich außer-halb Europas besaß.
Die größten lagen in Afrika, einige kleinere auch in Asien und Ozeanien.

Als erstes wurde der Insel-Staat Samoa im Jahr 1900 zu einer deutschen Kolonie.
In den Jahren danach sicherte sich Deutschland große Gebiete in Afrika, für die sich die anderen Kolonial-Mächte bis dahin nicht interessierten.

Um die Gebiete in Besitz zu nehmen, wurde oft ein Vertrag mit einem einheimischen Häuptling geschlossen.
Die Deutschen gaben ihm Geld, Schmuck oder Waffen und versprachen, dass deutsches Militär die Eingeborenen beschützen würde.
Bei den Verträgen wurden die Häuptlinge aber manchmal ausgetrickst.
Oder die Häuptlinge haben die Verträge nicht richtig verstanden.

Die Deutschen errichteten an den Küsten kleine Städte, um Handel zu treiben.
Im Landesinneren bauten sie Rohstoffe ab, die dann über die Häfen mit Schiffen nach Deutschland gebracht wurden.
Dazu gehörte Dinge wie Baumwolle, Palmöl, Kakao, Kaffee und Bananen.

In den Kolonien lebten nur wenige Deutsche und andere Europäer.
Die Einheimischen waren viel mehr Menschen, sie hatten aber kaum Rechte.
Manche Einheimische wurden zu Sklaven gemacht, die mit Gewalt zur Arbeit gezwungen wurden.

Im Jahr 1904 wehrten sich in Namibia die Einheimischen aus den Völkern Herero und Nama gegen die Deutschen Siedler.
Denn die haben ihnen ihr Land wegnahmen und sie zur Arbeit gezwungen.
Deutschland schickte Soldaten, um den Aufstand mit Gewalt niederzuschlagen.
Die Soldaten brachten mehr als die Hälfte der Herero und Nama um.
Viele flohen in die Wüste, wo sie verdursteten.
Heute weiß man, dass dies ein Völker-Mord war, so wie später der Holocaust.
Es gab damals auch schon Konzentrations-Lager.

Nach dem Ersten Weltkrieg musste Deutschland alle seine Kolonien an andere Mächte abgeben.
Einige wurden aber schon früher aufgegeben, andere wurden auch im Krieg von anderen Ländern besetzt.

Heutige Wissenschaftler denken sehr schlecht über die deutsche Kolonialzeit.
Die Einheimischen wurden von den Deutschen als Menschen zweiter Klasse behandelt.
Auch begingen die Deutschen an ihnen viele Verbrechen.



Der Text zu „Deutsche Kolonien“ ist noch ein Entwurf. Er entsteht also gerade noch.