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Nil: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 23. September 2018, 22:12 Uhr

Der Nil nach Fotos aus Satelliten. Ganz im Norden ist das Mittelmeer, im Osten das Rote Meer.

Der Nil ist ein Fluss im Nordosten von Afrika. Er kommt aus den Bergen Ostafrikas und fließt in Ägypten in das Mittelmeer. Mit 6852 Kilometern ist er der längste Fluss der Welt. Meist fließt er durch die Wüste, dort wachsen nur an seinen Ufern viele Pflanzen. Er sieht aus dem Weltraum aus wie ein langes grünes Band in der gelben Sandwüste.

Das Wasser im Nil kommt vor allem aus zwei Quellen: dem Weißen und dem Blauen Nil. Der Weiße Nil kommt aus der Gegend des Victoria-Sees in der Nähe des Äquators. Dort ist der Kagera der eigentliche Quellfluss, er geht durch den Victoria-See. Der Weiße Nil ist besonders lang, zweieinhalbmal so lang wie der Blaue Nil.

Der Blaue Nil ist zwar kürzer, aber aus ihm strömt das meiste Wasser. Er fließt aus dem Tana-See, der selbst auch einige Quellflüsse hat. Dieser See liegt in Äthiopien, das ist wesentlich nördlicher als der Victoria-See. Der Blaue Nil hat in sich viel Erde, die zum Nilschlamm beiträgt.

Blauer Nil und Weißer Nil fließen bei der Stadt Karthum zusammen, das ist die Hauptstadt des Sudan. Etwa ab hier beginnt die Wüste. Weiter in Ägypten, bevor der Nil ins Mittelmeer fließt, teilt er sich in mehrere Arme und bildet ein großes Flussdelta. Das Land zwischen diesen Armen ist sehr wasserreich und fruchtbar. Hier leben auch sehr viele Menschen. Das war schon im Altertum so, im Alten Ägypten, und auch heute im modernen Staat Ägypten.

Wie nutzen die Menschen den Nil?

Der Assuan-Staudamm behält das Wasser des Nils zurück für trockene Zeiten. Seine Turbinen erzeugen sehr vielelektrischen Strom.
Diese mächtigen Götterfiguren von Abu Simbel wurden wegen des Staudamms nach weiter oben verlegt.

Schon im Alten Ägypten tranken die Menschen und die Tiere Wasser aus dem Nil. Jeden Herbst überschwemmte der Nil das Land. Dabei brachte er nicht nur Wasser, sondern auch Schlamm und Mineralien mit sich, die auf dem Land als Dünger wirkten. Nur so war es möglich, so viel zu ernten.

Auch die Schifffahrt auf dem Nil gibt es schon seit damals. Nicht nur Menschen, sondern auch Waren wurden auf dem Nil befördert, beispielsweise die Steine für die Tempel und Pyramiden. Heute verkehren auf dem Nil zusätzlich viele Schiffe für Touristen.

Nach dem Jahr 1800 begann man, Dämme zu bauen, damit man das Land das ganze Jahr über bewässern konnte. So wurde es möglich zweimal jährlich zu säen und zu ernten, beispielsweise die Baumwolle. So konnten viel mehr Menschen beschäftigt und ernährt werden, denn die Bevölkerung wuchs sehr schnell.

Bald schon gab es noch kühnere Pläne: Man wollte den Nil so sehr aufstauen, dass man auch noch Wasser hatte, wenn mehrere Jahre lang wenig Regen fiel. Der alte Staudamm bei der Stadt Assuan wurde deshalb neu errichtet und im Jahr 1971 fertiggestellt. Er heißt heute Assuan-Staudamm. Der damalige Staats-Chef hieß Gamal Abdel Nasser, deshalb spricht man heute auch vom Nasser-See.

Der See erfüllt seinen Zweck: Er speichert nicht nur sehr viel Wasser, sondern seine Turbinen erzeugen auch sehr viel elektrischen Strom. Das ist saubere Energie, die Ägypten dringend braucht.

Der Stausee hat aber auch große Nachteile: Der nahrhafte Schlamm bleibt im See liegen und gerät nicht mehr als Dünger auf die Felder. Dadurch müssen die Bauern sehr viel Kunstdünger einsetzen. Das kostet viel Geld und ist nicht gut für die Umwelt.

Auch mussten viele Menschen ihre Dörfer und Felder verlassen, weil diese unter Wasser gesetzt wurden. Viele Menschen waren nicht zufrieden mit dem Land, das ihnen der Staat als Ersatz anbot. Zudem wurden viele Beziehungen zwischen Nachbarn zerstört.

Auch mit den Kulturgütern war es schwierig. Der berühmte Tempel von Abu Simbel würde heute unter Wasser liegen. Auf der ganzen Welt wurde deshalb Geld gesammelt, damit Fachleute den Tempel und die mächtigen Skulpturen zerlegen und höher oben wieder aufbauen konnten.



Mehr über „Nil“ findest du auch im Kinder-Lexikon Klexikon und bei der Such-Maschine Frag Finn.

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