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Vietnamkrieg: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Tet1968.jpg|miniatur|Im Jahr 1968: [[Soldat]]en der USA und Südvietnams verteidigen eine Stellung.]]
[[Datei:Tet1968.jpg|mini|Im Jahr 1968:
Der Vietnamkrieg war ein [[Krieg]] in [[Vietnam]]. Er dauerte von 1955 bis 1975, also 20 Jahre lang. Bei diesem Konflikt kämpfte Südvietnam gegen die aufständischen Vietcong und den [[Kommunismus|kommunistischen]] Norden Vietnams. Später mischten sich auch die [[USA]] in den Krieg ein und kämpften auf der Seite des Südens. Der Norden wurde von [[China]] und der [[Sowjetunion]] unterstützt, allerdings nur mit Waffen und Militärberatern. Der Vietnamkrieg wird daher auch als „Stellvertreterkrieg“ bezeichnet: Eigentlich gehört er zum [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]] zwischen der Sowjetunion und den USA. 
<br/>Diese Soldaten kämpften im Vietnam-Krieg.]]


Der Krieg fand nicht nur in Vietnam statt, sondern auch in den Nachbarländern [[Laos]] und [[Kambodscha]]. Diese drei Länder zusammen gehören zu einer Region namens Indochina. Der Krieg endete, nachdem die USA den Süden Vietnams nicht mehr so stark unterstützt haben. Im Jahr 1975 konnte daher der Norden den Süden erobern. Vietnam wurde wiedervereinigt, seitdem regiert im ganzen Land die kommunistische [[Partei]]. Der Krieg forderte zwischen zwei und fünf Millionen [[Tod]]esopfer. Die meisten davon waren keine [[Soldat]]en, sondern Zivilisten, also normale Menschen.
Der Vietnam-Krieg war ein [[Krieg]] im Land Vietnam.
<br/>Das Land liegt in [[Asien]].
<br/>Der Krieg dauerte von 1955 bis 1975, also 20 [[Jahr]]e lang.


== Was ist vorher passiert? ==
Süd-Vietnam kämpfte gegen Leute im eigenen Land, die Wider-Stand gegen die [[Regierung]] machten.
[[Datei:1er CEPML.jpg|miniatur|Französische [[Soldat]]en der Fremdenlegion während dem Indochinakrieg.]]
<br/>Südvietnam kämpfte auch gegen den [[Kommunismus|kommunistischen]] [[Norden]] Vietnams.
Ab dem Jahr 1887 gehörte Vietnam zusammen mit Laos und Kambodscha zur [[Kolonie]] [[Frankreich|Französisch]]-Indochina. Das änderte sich nach dem Jahr 1940: Frankreich verlor zunächst im Zweiten Weltkrieg gegen das [[Nationalsozialismus|nationalsozialistische]] [[Deutschland]]. Die Kolonialherren in Indochina mussten mit Japan zusammenarbeiten. Die Vietnamesen sahen, dass Frankreich geschwächt war.  


Besonders im Norden entstand eine Bewegung, die forderte, dass Vietnam ein unabhängiger kommunistischer Staat werden sollte. Andererseits wollten auch die [[Japan]]er die Schwäche der Franzosen nutzen, um Vietnam zu erobern. 1945 besetzen japanische Soldaten für einige Monate Vietnam. Später, nach der Niederlage Japans im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], wurde der Norden ein unabhängiger Staat. Der Süden blieb Frankreich zunächst treu.
Später mischten sich auch die [[USA]] in den Krieg ein und halfen dem [[Süden]].
<br/>Sie schickten Waffen und [[Soldat]]en.
<br/>Der Norden wurde von [[China]] und der [[Sowjetunion|Sowjet-Union]] unterstützt.
<br/>Sie schickten Waffen und kluge [[Mann|Männer]] als Berater, aber keine Soldaten.
<br/>Der Vietnamkrieg wird daher auch als „Stellvertreter-Krieg“ bezeichnet:
<br/>Eigentlich gehörte er zum [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]] zwischen der Sowjetunion und den USA.


Im Winter 1946 brach dann der Erste Indochinakrieg aus. Frankreich und Südvietnam kämpften gegen den Norden. Der Krieg endete im Jahr 1954 damit, dass Frankreich sich aus Vietnam zurückzog. Übrig blieben die beiden unabhängigen Staaten Nordvietnam und Südvietnam. Im Norden regierte fortan die kommunistische [[Partei]] Viet-Minh, im Süden eine [[Diktatur]], die meinte, sie sei das richtige Vietnam.
Der Krieg fand nicht nur in Vietnam statt, sondern auch in den Nachbar-Ländern Laos und Kambodscha.
<br/>Diese drei Länder zusammen gehören zu einer Region [[name]]ns Indochina.


== Wie kam es zum Vietnamkrieg? ==
Der Krieg endete, nachdem die USA den Süden Vietnams nicht mehr so stark unterstützten.
[[Datei:Ngo Dinh Diem at Washington - ARC 542189.jpg|miniatur|Ngo Dinh Diem mit dem US-[[Präsident]]en Eisenhower.]]
<br/>Deshalb konnte der Norden den Süden erobern.
Im Süden wurde der [[Katholische Kirche|Katholik]] Ngo Dinh Diem zum ersten [[Präsident]]en. Mit [[Geld]], das er von den USA bekam, baute er eine starke [[Armee]] auf. Er wurde ein Gewaltherrscher, der vor allem dafür schaute, dass es den Katholiken im Land gut ging. Andere Bevölkerungsgruppen wie die [[Buddhismus|Buddhisten]] behandelte er schlecht. So ließ er ein altes Bergvolk umsiedeln, damit Katholiken in deren Häuser ziehen können.
<br/>Vietnam wurde wieder zu einem einzigen Land vereinigt.
<br/>Seitdem regiert im ganzen Land die kommunistische [[Partei]].


Diems Politik führte bald zu Aufständen, aus denen 1955 ein [[Bürgerkrieg]] wurde. Die Aufständischen wollten Diem stürzen und sich dem kommunistischen Norden anschließen. Sie nannten sich „Nationale Front für die Befreiung Südvietnams“. Häufiger nannte man sie „Vietcong“. Unterstützt wurden sie von Nordvietnam und seinen Verbündeten. Daher mussten Diems Soldaten bald schon an verschiedenen Orten kämpfen.
Im Krieg starben zwischen zwei und fünf [[Million]]en [[Mensch]]en.
   
<br/>Die meisten von ihnen waren keine Soldaten sondern Männer, [[Frau]]en und [[Kind]]er ohne Waffen.
== Welche Rolle spielten die USA? ==
[[Datei:Martin Luther King Jr St Paul Campus U MN.jpg|miniatur|Um das Jahr 1967 hatten viele Amerikaner genug vom Krieg. Es gab einige [[Demonstration]]en, wie hier mit [[Martin Luther King]].]]
Schon vor 1955 halfen die USA dem Süden mit [[Geld]], [[Waffe]]n und Militärberatern. Als es immer wahrscheinlicher wurde, dass der Süden den Krieg verlieren würde, entschied man sich 1964, auch amerikanisches Militär nach Vietnam zu schicken. Die USA hatten [[Angst]], dass sich der Kommunismus auch auf andere Länder in Asien ausbreiten könnte, wenn Südvietnam verliert.  


Amerikanische Flugzeuge bombardierten die [[Dorf|Dörfer]] der Vietcong. Weil man die Feinde wegen dem dichten [[Dschungel]] nur schwer erkennen konnte, verwendete man Napalmbomben. Diese verursachen große Waldbrände. Auch versprühten die [[Flugzeug]]e [[gift]]ige [[Chemie|Chemikalien]] wie „Agent Orange“, damit die [[Blätter]] im Dschungel verwelken und abfallen. Dadurch starben auch viele Zivilisten an Vergiftungen. 
Obwohl die Amerikaner besser ausgerüstet waren, hatten sie Probleme, den Krieg zu gewinnen. Immer wieder griffen die Vietnamesen überraschend aus dem Hinterhalt an, töteten ein paar US-Soldaten und verschwanden dann wieder im Dschungel. Diese Art der Kriegsführung nennt man Guerilla-Taktik.
Als die Amerikaner einsahen, dass ein Weiterkämpfen keinen Sinn mehr macht, schlossen sie im Jahr 1973 [[Frieden]] mit Nordvietnam. Sie machten das auch, weil viele Leute in den USA immer wieder gegen den Krieg protestierten. Der Süden war nun wieder auf sich alleine gestellt. Zwei Jahre später marschierten die nordvietnamesischen Soldaten in der südvietnamesischen [[Hauptstadt]] Saigon ein und übernahmen die Macht.
== Was waren die Folgen des Krieges? ==
[[Datei:Vietnamkrieg Bootsflüchtling 1980.jpg|miniatur|Ein [[Mädchen]], das nach dem Krieg aus Vietnam flüchten musste.]]
Von den Millionen Opfern, die der Krieg forderte, waren die meisten Vietnamesen. Sehr häufig waren es keine Soldaten, sondern Leute, die eigentlich gar nicht an den Kämpfen beteiligt waren. Bis heute sterben noch Vietnamesen an den Spätfolgen der chemischen Angriffe der Amerikaner. Außerdem starben etwa 50.000 amerikanische Soldaten.
Nach dem Krieg wurden ganz Vietnam sowie die Nachbarländer Laos und Kambodscha kommunistisch. Manche Vietnamesen flüchteten vor den Kommunisten. Sie fuhren meist mit einfachen Booten nach [[Malaysia]] und wurden später von Frankreich und den USA als [[Flüchtling]]e aufgenommen. Manche kamen auch nach Deutschland. Man nennt sie „Boat people“.
Für die USA war der Vietnamkrieg ein „nationales Trauma“: Ein kleines asiatisches [[Volk]] schaffte es, die Supermacht zu besiegen. Viele amerikanische Soldaten hatten die Grausamkeit des Krieges erlebt und kehrten mit [[Psychische Störung|psychischen Problemen]] aus Vietnam zurück. Sie hatten Schwierigkeiten, sich wieder ins normale Leben einzugewöhnen. Letztlich schadete der teuere Krieg auch der amerikanischen [[Wirtschaft]], und viele Leute auf der Welt begannen, schlecht von den USA zu denken.
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[[Kategorie:Geschichte]]

Aktuelle Version vom 17. Dezember 2023, 01:15 Uhr

Im Jahr 1968:
Diese Soldaten kämpften im Vietnam-Krieg.

Der Vietnam-Krieg war ein Krieg im Land Vietnam.
Das Land liegt in Asien.
Der Krieg dauerte von 1955 bis 1975, also 20 Jahre lang.

Süd-Vietnam kämpfte gegen Leute im eigenen Land, die Wider-Stand gegen die Regierung machten.
Südvietnam kämpfte auch gegen den kommunistischen Norden Vietnams.

Später mischten sich auch die USA in den Krieg ein und halfen dem Süden.
Sie schickten Waffen und Soldaten.
Der Norden wurde von China und der Sowjet-Union unterstützt.
Sie schickten Waffen und kluge Männer als Berater, aber keine Soldaten.
Der Vietnamkrieg wird daher auch als „Stellvertreter-Krieg“ bezeichnet:
Eigentlich gehörte er zum Kalten Krieg zwischen der Sowjetunion und den USA.

Der Krieg fand nicht nur in Vietnam statt, sondern auch in den Nachbar-Ländern Laos und Kambodscha.
Diese drei Länder zusammen gehören zu einer Region namens Indochina.

Der Krieg endete, nachdem die USA den Süden Vietnams nicht mehr so stark unterstützten.
Deshalb konnte der Norden den Süden erobern.
Vietnam wurde wieder zu einem einzigen Land vereinigt.
Seitdem regiert im ganzen Land die kommunistische Partei.

Im Krieg starben zwischen zwei und fünf Millionen Menschen.
Die meisten von ihnen waren keine Soldaten sondern Männer, Frauen und Kinder ohne Waffen.



Mehr über „Vietnamkrieg“ findest du auch im Kinder-Lexikon Klexikon und bei der Such-Maschine Frag Finn.

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