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Bauernkriege: Unterschied zwischen den Versionen

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Bauernkriege nennt man Aufstände von [[Bauer]]n gegen ihre Herrscher. In [[Deutschland]] meint man meist den Deutschen Bauernkrieg. Er fand vor allem in den Jahren 1524 und 1525 statt, also in der Zeit, als die [[Reformation]] begann und die [[Evangelische Kirche]] entstand. Die Aufstände der Bauern passierten vor allem im [[Süden]] Deutschlands.


Sie fanden auch überall zu anderen Zeiten statt: In manchen Gegenden war der Bauernkrieg schon beendet, als er woanders erst begann. Bereits vorher hatte es Aufstände der Bauern gegeben.
Bauern-Kriege nennt man Aufstände von [[Bauer]]n gegen ihre Herrscher.
<br/>Der Deutsche Bauernkrieg fand vor allem in den Jahren 1524 und 1525 statt.
<br/>Das war die Zeit, als die [[Reformation]] begann und die [[Evangelische Kirche]] entstand.


== Was wollten die Bauern? ==
Damals waren viele Bauern Leib-Eigene des [[Adel]]s.
Damals waren viele Bauern Leibeigene des [[Adel]]s. Das bedeutet, dass die Adeligen über sie bestimmen konnten. Die Bauern mussten hohe Abgaben leisten. Sie durften nicht umziehen und ohne Erlaubnis ihres Herrn auch nicht heiraten, wen sie wollten. Sogar beim Tod des Bauern waren die Angehörigen noch verpflichtet, das beste Stück [[Vieh]] an den Herrn abzugeben.
<br/>Die Bauern gehörten also den Adeligen wie eine Sache.
<br/>Das bedeutet, dass die Adeligen über sie bestimmen konnten.
<br/>Die Bauern mussten den Adeligen viel von ihren Erträgen abgeben.
<br/>Das waren [[Getreide]], Käse, [[Tier]]e und viele andere Dinge.
<br/>Sie durften nicht umziehen und ohne Erlaubnis ihres Herrn auch nicht [[Ehe|heiraten]], wen sie wollten.


Die unterdrückten Bauern taten sich zusammen und zogen mit ihren Geräten bewaffnet durch das Land. Was sie erreichen wollten, hatte zum Teil mit dem [[Glaube]]n und zum Teil mit der [[Wirtschaft]] zu tun. Sie wollten, dass die [[Gemeinde]]n ihre [[Pfarrer]] selbst wählen durften. Außerdem wollten Bauern [[Vögel]] und [[Fische]] fangen dürfen, wie die Adligen. Sie wollten auch nicht mehr so viel für die Herrscher arbeiten müssen. Einige Bauern und Bürger schrieben ihre Forderungen in der Stadt Memmingen in den Zwölf Artikeln auf. Das waren die Forderungen aus Memmingen, die auch gedruckt wurden. Auf dem Titelblatt sieht eine große Anzahl von Kriegern mit Rüstungen und Waffen. In Wirklichkeit hatten die meisten Bauern nur selten richtige Waffen.
Die Bauern taten sich zusammen und zogen mit ihren Geräten bewaffnet durch das Land.
<br/>Was sie erreichen wollten, hatte zum Teil mit dem [[Glaube]]n zu tun.
<br/>Sie wollten aber auch mehr [[Nahrung]] und andere wichtige Dinge für sich selbst und ihre [[Familie]]n haben.
<br/>Sie wollten auch im [[Wald]] jagen und [[Fische]] fangen dürfen wie die Adligen.  


Die Adligen wollten den Bauern ihre Forderungen aber nicht erfüllen. Sie wussten, dass sie den Bauern überlegen waren und nahmen sie nicht Ernst. Stattdessen schickten sie [[Soldat]]en gegen die Bauern.
Die Adligen wollten den Bauern aber nicht nachgeben.
<br/>Sie wussten, dass sie stärker waren als die Bauern und schickten [[Soldat]]en gegen die Bauern.
<br/>Die Bauern hatten keine richtigen Waffen und vor allem keine [[Pferde]] und Kanonen.
<br/>Außerdem hatten die Bauern-Heere kein [[Geld]].
<br/>Viele Bauernheere überfielen deshalb [[Burg]]en und [[Kloster|Klöster]] und raubten sie aus.


== Wie gingen die Kriege aus? ==
Viele Bauern wurden im Kampf [[Tod|getötet]].
Die Bauern hatten keine richtigen Waffen und vor allem keine [[Pferde]] und Kanonen. Außerdem hatten die Bauernheere kein [[Geld]]. Viele Bauernheere überfielen deshalb [[Burg]]en und [[Kloster|Klöster]] und raubten sie aus. Manche wurden sogar ganz zerstört.
<br/>Trotzdem hatten die Herrscher [[Angst]] vor neuen Aufständen.
 
<br/>Sie kamen später den Bauern etwas entgegen.
Da die Bauern schlecht ausgerüstet waren, sich sehr uneinig waren und keine Führung hatten, waren sie von den Soldaten leicht zu besiegen. Sie hatten auch keine Erfahrung mit dem Kämpfen. Man vermutet heute, dass von den 300.000 kämpfenden Bauern ein Drittel getötet wurde.
<br/>Im sogenannten „Renchener Vertrag“ in der Ortenau steht unter anderem:
 
<br/>Die Leib-Eigenschaft soll es nicht mehr geben.
Die Sieger bestraften die Bauern brutal. Viele wurden [[Hinrichtung|hingerichtet]] oder mussten hohen Schadenersatz leisten. Trotzdem hatten die Herrscher [[Angst]] vor neuen Aufständen. Sie kamen später im sogenannten „Renchener Vertrag“ in der Ortenau den Bauern entgegen. Unter anderem wurde die Leibeigenschaft aufgehoben.
 
<Gallery>
Titelblatt 12 Artikel.jpg|Das Titelblatt der Forderungen aus Memmingen
Page071 Thomas Münzer der Bauernprophet 1525.jpg|[[Familie]]n wünschen den Kriegern alles Gute.
Murer Chronik Faksimile 15.jpg|[[Schlacht]]bilder aus einer Chronik
Suehnekreuz Schlachtberg.jpg|Ein [[Denkmal|Schlachtdenkmal]]
</Gallery>


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[[Kategorie:Geschichte]]

Aktuelle Version vom 19. Dezember 2023, 14:18 Uhr

Weil die meisten Bauern keine richtigen Waffen hatten, zogen sie mit Sensen und Dresch-Flegeln los.

Bauern-Kriege nennt man Aufstände von Bauern gegen ihre Herrscher.
Der Deutsche Bauernkrieg fand vor allem in den Jahren 1524 und 1525 statt.
Das war die Zeit, als die Reformation begann und die Evangelische Kirche entstand.

Damals waren viele Bauern Leib-Eigene des Adels.
Die Bauern gehörten also den Adeligen wie eine Sache.
Das bedeutet, dass die Adeligen über sie bestimmen konnten.
Die Bauern mussten den Adeligen viel von ihren Erträgen abgeben.
Das waren Getreide, Käse, Tiere und viele andere Dinge.
Sie durften nicht umziehen und ohne Erlaubnis ihres Herrn auch nicht heiraten, wen sie wollten.

Die Bauern taten sich zusammen und zogen mit ihren Geräten bewaffnet durch das Land.
Was sie erreichen wollten, hatte zum Teil mit dem Glauben zu tun.
Sie wollten aber auch mehr Nahrung und andere wichtige Dinge für sich selbst und ihre Familien haben.
Sie wollten auch im Wald jagen und Fische fangen dürfen wie die Adligen.

Die Adligen wollten den Bauern aber nicht nachgeben.
Sie wussten, dass sie stärker waren als die Bauern und schickten Soldaten gegen die Bauern.
Die Bauern hatten keine richtigen Waffen und vor allem keine Pferde und Kanonen.
Außerdem hatten die Bauern-Heere kein Geld.
Viele Bauernheere überfielen deshalb Burgen und Klöster und raubten sie aus.

Viele Bauern wurden im Kampf getötet.
Trotzdem hatten die Herrscher Angst vor neuen Aufständen.
Sie kamen später den Bauern etwas entgegen.
Im sogenannten „Renchener Vertrag“ in der Ortenau steht unter anderem:
Die Leib-Eigenschaft soll es nicht mehr geben.



Mehr über „Bauernkriege“ findest du auch im Kinder-Lexikon Klexikon und bei der Such-Maschine Frag Finn.

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