Jetzt mit 1500 Artikeln von Aal bis Zypern in besonders einfacher Sprache.

Reichstag: Unterschied zwischen den Versionen

Aus MiniKlexikon - das Kinderlexikon für Leseanfänger
(Kopiert von https://klexikon.zum.de/index.php?title=Reichstag&oldid=143034)
 
(didaktisch reduziert)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Immerwährender Reichstag.jpg|mini|Der Reichstag des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]]. Er traf sich seit dem Jahr 1663 in Regensburg, einer Stadt in [[Bayern]]. Als Deutschland viel später ein modernes Parlament erhielt, wollte man dafür einen alten [[Name]]n haben. Darum nahm man das Wort „Reichstag“.]]
[[Datei:Immerwährender Reichstag.jpg|mini|Der Reichstag des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]].<br/> Als Deutschland viel später ein modernes Parlament erhielt, wollte man dafür einen alten [[Name]]n haben.<br/>Darum nahm man das Wort „Reichstag“.]]
Das [[Wort]] Reichstag kommt aus der deutschen [[Geschichte]]. Reichstage kennt man außerdem auch in anderen Ländern. Gemeint ist meistens ein Ort, an dem sich bestimmte wichtige Leute treffen. Es kann auch der Name eines [[Parlament]]es sein. So ein Parlament entscheidet über die [[Gesetz]]e eines Landes.


In [[Deutschland]] denkt man bei den Reichstagen vor allem an zwei Dinge. Im [[Mittelalter]] und danach war der Reichstag das Treffen von [[Kaiser]], Fürsten und anderen wichtigen [[Mensch]]en. Als Deutschland schließlich ein einiger [[Staat]] wurde, hieß sein Parlament Reichstag. Heute ist das der [[Bundestag]]. Wer heute vom Reichstag spricht, meint damit meist das Gebäude in [[Berlin]], in dem der Bundestag arbeitet.
Das [[Wort]] Reichs-Tag kommt aus der deutschen [[Geschichte]].
<br/>Reichstage kennt man außerdem auch in anderen Ländern.
<br/>Gemeint ist meistens ein Ort, an dem sich bestimmte wichtige Leute treffen.
<br/>Es kann auch der Name eines [[Parlament]]es sein.
<br/>So ein Parlament entscheidet über die [[Gesetz]]e eines Landes.


Auch andere Länder kennen einen Reichstag. So heißt heute das Parlament von [[Schweden]]. Auf Schwedisch sagt man „Riksdag“. In [[Österreich]] gab es einen Reichstag in der [[Märzrevolution|Revolution des Jahres 1848]]. Später hieß auch das Parlament von [[Ungarn]] Reichstag, auf [[Ungarische Sprache|Ungarisch]]: „Magyar Országgyűlés“.
Am Anfang des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römische Reich]], als [[Karl der Große]] herrschte, lud der Kaiser wichtige Leute an seinen Hof.
<br/>Aus diesen Hoftagen wurden dann die Reichstage.
<br/>Sie dauerten einige [[Woche]]n oder [[Monat]]e.


== Wie sah der alte deutsche Reichstag aus? ==
Ein Reichstag war wichtig, damit die Herrscher sich trafen und verständigten.
[[Datei:Remshard (1708) Augsburger Konfession 1530.jpg|mini|Im Jahr 1530. Der Reichstag trifft sich in [[Augsburg]] und spricht über die [[Reformation]]. Links sieht man den [[Thron]] für Kaiser Karl den Fünften.]]
<br/>Aber ein Reichstag traf auch Entscheidungen.
<br/>Die Herrscher im Reich durften nicht mehr einander bekämpfen.
<br/>Wenn sie Streit hatten, mussten sie zu einem [[Gericht]] gehen.


Dort, wo heute Deutschland und andere Länder liegen, war früher das [[Heiliges Römisches Reich|Heilige Römische Reich]]. Dieses Reich gab es rund tausend [[Jahr]]e lang, bis zum Jahr 1806. Das Reich hatte einen Kaiser und außerdem die Stände: Das waren weitere wichtige [[König|Könige]] und Fürsten. Hinzu kamen einige besonders wichtige [[Städte]].  
In den Jahren nach 1800 wollten viele Deutsche einen einigen deutschen Staat.
<br/>Dazu kam es schließlich in den Jahren 1871.
<br/>Der neue Staat hatte einen [[Kaiser]], einen Reichs-Kanzler, einen [[Bundesrat|Bundes-Rat]] und einen Reichstag.
<br/>Der Bundes-rat und der Reichstag beschlossen die Gesetze gemeinsam.


Die Stände wollten, dass der Kaiser nicht alles allein bestimmen konnte. Darum wollten sie den Kaiser von Zeit zu Zeit sprechen. Aber auch der Kaiser fand es gut, die Stände zu treffen. Manchmal brauchte er nämlich ihre Hilfe.
Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] gab es in Deutschland die [[Weimarer Republik]].
<br/>Das Parlament hieß immer noch Reichstag.
<br/>Neu war, dass seitdem auch [[Frau]]en wählen durften.
<br/>Allerdings waren viele Leute mit der [[Republik]] unzufrieden.
<br/>Sie wählten extreme Parteien wie die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]].


Am Anfang des Reiches, als [[Karl der Große]] herrschte, lud der Kaiser wichtige Leute an seinen Hof. Aus diesen Hoftagen wurden dann die Reichstage. Sie dauerten einige [[Woche]]n oder [[Monat]]e. Der Kaiser rief so einen Reichstag in einer bestimmten Stadt zusammen. Seit dem Jahr 1663 gab es einen ständigen Reichstag, und zwar in der Stadt [[Regensburg]].
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] gab es den Reichstag nicht mehr.
<br/>Es gibt seitdem nur noch den Bundestag.


Ein Reichstag war wichtig, damit die Herrscher sich trafen und verständigten. Aber ein Reichstag traf auch Entscheidungen. So beschloss der Reichstag von [[Worms]] im Jahr 1495 den Landfrieden. Seitdem durften die Herrscher im Reich nicht mehr einander bekämpfen. Wenn sie Streit hatten, mussten sie zu einem [[Gericht]] gehen.
{{Entwurf}}
 
== Warum gab es später noch einen Reichstag? ==
[[Datei:Reichstag int 1906.jpg|mini|Im Reichstagsgebäude im Jahr 1906. Die Mitglieder des Parlaments, die Reichstagsabgeordneten, haben gerade eine Sitzung, ein Treffen.]]
In den Jahren nach 1800 wollten viele Deutsche einen einigen deutschen Staat. Dazu kam es schließlich in den Jahren 1867 bis 1871. Der neue Staat hatte einen [[Kaiser]], einen [[Reichskanzler|Kanzler]], einen [[Bundesrat]] und einen Reichstag. Der Bundesrat und der Reichstag beschlossen die Gesetze gemeinsam.
 
Der Reichstag war das Parlament. Das [[Deutsches Kaiserreich|Deutsche Kaiserreich]] war in Wahlkreise aufgeteilt. Wenn man im Wahlkreis wohnte und ein erwachsener [[Mann]] war, dann durfte man [[Wahl|wählen]]. So bestimmten die Wahlkreise, welcher Mann sie im Reichstag vertrat. Schon damals gab es [[Partei]]en, die ihre Leute in Wahlkämpfe schickten.
 
Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] gab es in Deutschland die [[Weimarer Republik]]. Das Parlament hieß immer noch Reichstag. Neu war, dass seitdem auch [[Frau]]en wählen durften. Allerdings waren viele Leute mit der [[Republik]] unzufrieden. Sie wählten extreme Parteien wie die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] und die [[Kommunismus|Kommunisten]]. Seit dem Jahr 1932 konnte der Reichstag darum kaum noch etwas entscheiden, weil es im Parlament keine Einigkeit gab. Das war ein wichtiger Grund, warum die Nationalsozialisten die Republik zerstören konnten.
 
== Wann spricht man heute noch vom Reichstag? ==
[[Datei:Reichstag Giebel2.jpg|mini|Am Reichstagsgebäude in Berlin sieht man viele Verzierungen und [[Statue]]n. Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] kam eine große Inschrift dazu: „Dem Deutschen Volke“.]]
Im Jahr 1894 wurde in [[Berlin]] ein neues Gebäude fertig. Das neue Gebäude war für den Reichstag da und heißt deshalb Reichstagsgebäude, auch heute noch. Der Architekt war Paul Wallot.
 
Im Jahr 1933 wurde [[Adolf Hitler]] deutscher Reichskanzler, der Chef der Regierung. Kurz darauf brannte das Reichstagsgebäude. Bis heute ist man nicht ganz sicher, wer ihn angezündet hat. Am [[Tatort]] fand die [[Polizei]] den [[Niederlande|niederländischen]] [[Arbeit]]er Marinus van der Lubbe, der angeklagt wurde. Manche vermuten, dass die Nationalsozialisten selbst den Reichstag in Brand gesetzt hätten. Noch heute streitet man sich darüber, ob Van der Lubbe allein der Täter sein konnte.
 
Die Nationalsozialisten behaupteten jedenfalls, dass das die Kommunisten getan hätten. Das war für sie der Anlass, die Kommunisten zu verfolgen, aber auch viele andere [[Politiker]]. In der Zeit des Nationalsozialismus traf der Reichstag sich in einem anderen Gebäude, der Krolloper. Macht hatte dieser Reichstag aber nicht mehr.
 
Das Gebäude wurde im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] weiter zerstört. Man hat es schließlich wieder aufgebaut. Im Jahr 1990 kam dann die [[Wiedervereinigung|Deutsche Wiedervereinigung]]. Die Politiker im Bundestag beschlossen, dass Berlin wieder die Hauptstadt Deutschlands sein soll.
 
Das Gebäude des Reichstags wurde neu umgebaut, damit dort der Bundestag arbeiten kann. Im Jahr 1999 zogen die Politiker des Bundestags nach Berlin um. Seitdem trifft sich der Bundestag im Reichstagsgebäude, viele Leute sagen auch kurz „im Reichstag“.

Version vom 23. Mai 2022, 23:34 Uhr

Der Reichstag des Heiligen Römischen Reiches.
Als Deutschland viel später ein modernes Parlament erhielt, wollte man dafür einen alten Namen haben.
Darum nahm man das Wort „Reichstag“.

Das Wort Reichs-Tag kommt aus der deutschen Geschichte.
Reichstage kennt man außerdem auch in anderen Ländern.
Gemeint ist meistens ein Ort, an dem sich bestimmte wichtige Leute treffen.
Es kann auch der Name eines Parlamentes sein.
So ein Parlament entscheidet über die Gesetze eines Landes.

Am Anfang des Heiligen Römische Reich, als Karl der Große herrschte, lud der Kaiser wichtige Leute an seinen Hof.
Aus diesen Hoftagen wurden dann die Reichstage.
Sie dauerten einige Wochen oder Monate.

Ein Reichstag war wichtig, damit die Herrscher sich trafen und verständigten.
Aber ein Reichstag traf auch Entscheidungen.
Die Herrscher im Reich durften nicht mehr einander bekämpfen.
Wenn sie Streit hatten, mussten sie zu einem Gericht gehen.

In den Jahren nach 1800 wollten viele Deutsche einen einigen deutschen Staat.
Dazu kam es schließlich in den Jahren 1871.
Der neue Staat hatte einen Kaiser, einen Reichs-Kanzler, einen Bundes-Rat und einen Reichstag.
Der Bundes-rat und der Reichstag beschlossen die Gesetze gemeinsam.

Nach dem Ersten Weltkrieg gab es in Deutschland die Weimarer Republik.
Das Parlament hieß immer noch Reichstag.
Neu war, dass seitdem auch Frauen wählen durften.
Allerdings waren viele Leute mit der Republik unzufrieden.
Sie wählten extreme Parteien wie die Nationalsozialisten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es den Reichstag nicht mehr.
Es gibt seitdem nur noch den Bundestag.



Der Text zu „Reichstag“ ist noch ein Entwurf. Er entsteht also gerade noch.