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Sonderbundskrieg
Der Sonderbundskrieg war ein Krieg in der Schweiz. Er tobte während etwa vier Wochen im November des Jahres 1847. Die konservativen Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden, Zug, Freiburg und Wallis gründeten ein Bündnis, den sogenannten Sonderbund. Sie führten Krieg gegen den Rest der Eidgenossenschaft. Der Sonderbundskrieg war der letzte Krieg auf Schweizer Boden.
Der Sonderbundskrieg endete damit, dass die übrigen Kantone den Sonderbund besiegten. Daraufhin wurde im Jahr 1848 der moderne Schweizer Bundesstaat gegründet, wie wir ihn heute kennen.
Wie kam es zum Krieg?
Während der Julirevolution von 1830 wurde in Frankreich die Monarchie abgeschafft. Die Nachricht vom glorreichen Sieg des Bürgertums stärkte auch in der Schweiz den Liberalismus. Bis dahin wurden die Kantone der Eidgenossenschaft eher von Konservativen regiert.
Die Liberalen wollten die Eidgenossenschaft nach ihren Vorstellungen verändern. In zwölf Kantonen wurde die Verfassung erneuert. Unter anderem sollten die einfachen Bürger mehr mitreden dürfen und der Staat sollte über die Kirche bestimmen können. Die Mächtigen in der Kirche waren jedoch dagegen. Besonders in den katholischen Kantonen regte sich Widerstand gegen diese Verfassungsänderungen. Aber auch im reformierten Zürich führten Konservative im Jahr 1839 einen Putsch durch, den „Züriputsch“. Sie behielten die Macht dort bis zum Jahr 1845.
Die Streitigkeiten zwischen Konservativen und Liberalen fanden ihren Höhepunkt im Aargauer Klosterstreit. Die Regierung im Aargau beschloss, die katholischen Klöster im Kanton aufzuheben. Die Konservativen forderten von der Kantonsregierung, die Klöster wiederherzustellen. Doch nur die Nonnen von vier Frauenklöstern konnten im Jahr 1843 zurückkehren, alle Männerklöster blieben geschlossen.
Weil sie damit nicht zufrieden waren, stellten die konservativen Politiker in Luzern Jesuiten als Lehrer ein. Diese Priester verbreiteten eine sehr konservative, auf den Papst ausgerichtete Lehre. Darauf griffen Freiwilligen aus den liberalen Kantonen zu den Waffen, um die Luzerner Regierung zu stürzen. Acht besonders konservative Kantone antworteten mit einer Schutzvereinigung. Sie gründeten den Sonderbund.
Was geschah im Krieg?
Am 30. Oktober 1847 beschlossen die anderen Kantone, Soldaten zu schicken, um gegen den Sonderbund in den Krieg zu ziehen. Nur Appenzell Innerrhoden und Neuenburg erklärten sich für neutral und nahmen nicht am Gefecht teil. Die liberalen Kantone hatten ein Heer von etwa 100.000 Mann, während der Sonderbund etwa 80.000 Mann aufbieten konnte.
Der Sonderbund versuchte zunächst im Tessin und im Aargau anzugreifen. Es gelang ihm jedoch nicht, einen Sieg zu erringen. Die Gegner gingen auch aus den Schlachten in Cormagnon und Bertigny im Kanton Freiburg siegreich hervor. Am 24. November konnten die Truppen der Eidgenossenschaft unter Henri Dufour die Stadt Luzern besetzen. Sie war die Hochburg des Sonderbundes. Wenige Tage darauf reichten die übrigen Kantone des Sonderbundes ihre Kapitulation ein. Sie erklärten sich also selbst zu Verlierern.
Nach dem Krieg wurde auch in den Sonderbundskantonen die Verfassung im Sinne der Liberalen geändert. Im Jahr 1848 wurde nach dem Vorbild der USA in der Schweiz eine Bundesverfassung verfasst. Dies war die Geburtsstunde des Schweizer Bundesstaates. Sie fand zur selben Zeit statt wie in Deutschland die Märzrevolution mit der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche.
Der „Züriputsch“ auf einer Zeichnung
Uniformen aus dem Sonderbundskrieg in einem Museum
Ein Denkmal für den Sonderbundskrieg im Aargau
Mehr über „Sonderbundskrieg“ findest du auch im Kinder-Lexikon Klexikon und bei der Such-Maschine Frag Finn.
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