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Kamele
Kamele sind eine Familie von Säugetieren. Anders als Kühe oder Rehe laufen sie auf ihren Schwielen, also nicht auf der Spitze des Fußes, sondern auf der Hacke. Kamele gibt es in mehreren Arten: Lama, Guanako, Vikunja, Alpaka, Wildes Kamel, Dromedar und das eigentliche Kamel, das den richtigen Namen „Trampeltier“ trägt.
Die Tiere aller Arten sind eher groß, fressen nur Pflanzen und haben lange Hälse. Die Zähne erinnern an die von Hasen. Wenn die Tiere sich ausruhen, liegen sie so, dass die Beine unter dem Körper bleiben.
Das Guanako ist ein Wildtier aus Südamerika. Davon ist das Lama die Haustier-Form: Es wird deutlich schwerer und die Menschen haben es so gezüchtet, weil sie die Wolle mögen. Ähnlich ist es mit dem Vikunja oder Vicuña, die Haustier-Formen davon heißen Alpaka oder Alpaca.
Das Wilde Kamel lebt in der Mitte von Asien und hat zwei Höcker. Es gibt davon eine Haustier-Form, das Dromedar. Es hat einen Höcker und wird im Süden von Asien und in Arabien gehalten.
Meist denkt man beim Wort „Kamel“ an das Trampeltier, das man auch „baktrisches Kamel“ nennt. Es wird bis zu 1000 Kilogramm schwer und hat zwei Höcker. Mit seinem dichten Fell wirkt es noch stämmiger. Genau wie das Dromedar schätzt man es als Tier zum Reiten oder zum Tragen von Lasten.
Was ist das Besondere an Kamelen?
Kamele können mit besonders wenig Wasser leben. Dies hat verschiedene Gründe: Sie haben keine bestimmte Körper-Temperatur wie alle anderen Säugetiere. Ihr Körper kann bis zu acht Grad Celsius wärmer sein, ohne dass es ihnen schadet. Dadurch müssen sie weniger schwitzen und sparen Wasser.
Kamele haben besonders starke Nieren. Die holen sehr viele Abfallstoffe aus dem Blut, aber nur wenig Wasser. Ihr Urin ist also viel weniger wässrig. Sie pinkeln dadurch auch weniger. Auch ihr Kot ist trockener als bei den übrigen Säugetieren.
In der Nase haben die Kamele eine weitere Besonderheit: Sie können Feuchtigkeit, also Wasser, aus der Atemluft zurückholen und sie somit im Körper behalten. Was man bei uns Menschen im Winter beim Ausatmen als Dampfwolke sieht, gäbe es also bei den Kamelen viel weniger, auch bei tiefen Temperaturen.
Die roten Blutkörperchen haben eine besondere Form. Kamele können deshalb sehr viel Wasser auf einmal trinken, ohne dass sich ihr Blut dadurch zu sehr verdünnt. Zudem trinken Kamele sehr viel in sehr kurzer Zeit.
Kamele können in ihrem Körper gut Wasser speichern. Dies geschieht aber nicht, in den Höckern, wie man oft meint. Dort speichern sie nämlich Fett. Ein Kamel mit leeren, schlaffen Höckern hat also nicht Durst, sondern es braucht dringend genügend zu essen. So kann es seine Vorräte wieder aufbauen.
Wie vermehren sich Kamele?
In der Natur leben Kamele meist in kleinen Gruppen. Diese bestehen aus einem Männchen und mehreren Weibchen. Man nennt sie deshalb „Haremsgruppen“. Zu einer Haremsgruppe gehören auch die Jungtiere. Wenn junge Männchen erwachsen werden, werden sie aus der Haremsgruppe vertrieben. Sie bilden eigene Gruppen und versuchen dann, einen Haremsführer zu verdrängen und das Harem selber zu übernehmen.
Das Männchen paart sich mit jeder Haremsdame und versucht, mit ihr Kinder zu machen. Eine Schwangerschaft dauert ein Jahr und vielleicht noch zwei Monate länger. Meist bringt das Weibchen nur ein einziges Jungtier zur Welt. Wie bei den Pferden nennt man die Jungtiere „Fohlen“. Ein Fohlen trinkt etwa ein Jahr lang die Milch seiner Mutter. Ein Jungtier muss zwei bis drei Jahre alt werden, bis es selber geschlechtsreif ist. Das heisst, es kann dann selber für Nachwuchs sorgen. Kamele werden etwa 25 bis 50 Jahre als, je nachdem, um welche Art von Kamel es sich handelt.
Trampeltiere in China
Ein Mann in Bolivien mit einem Alpaka
Ein Mädchen in Peru mit seinem Lama
Vikunjas leben nur in Südamerika in großen Höhen
Mehr über „Kamele“ findest du auch im Kinder-Lexikon Klexikon und bei der Such-Maschine Frag Finn.
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