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Gebet
In einem Gebet spricht ein Mensch zu Gott. Er kann ein Gebet nur denken, leise oder laut sprechen oder auch singen. Er kann allein für sich beten, in einer Gruppe oder sogar in einer ganzen Kirche voller Menschen. Er kann dabei stehen, sitzen oder knien. Manchmal betet auch einer vor, zum Beispiel ein Pfarrer oder ein Imam und die Menschen beten still mit.
Gebete gibt es fast in allen Religionen. Der betende Mensch glaubt dabei, dass Gott ihm ähnlich wie eine Person zuhört. Manche Menschen glauben auch, dass Gott ihnen nicht nur zuhört, sondern auch im Innern zu ihnen spricht. Viele Menschen erhoffen sich so Antworten auf ihre Fragen. Aus der Bibel sind Geschichten bekannt, in denen ein Mensch die Stimme Gottes hörte und das dann anderen Menschen weitererzählte. Ein solcher Mensch ist ein Prophet.
In den meisten Religionen gibt es auch Gebete, die aufgeschrieben sind. Das bekannteste Gebet im Christentum ist das „Vaterunser“. Jesus selbst soll es den Menschen vorgesagt haben, die bei ihm waren. Im Judentum ist es das „Sch’ma Israel“, auf Deutsch lautet es: „Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr ist einzig.“ Bei den Muslimen ist das Gebet eine der Fünf Säulen des Islam.
Gebete können verschiedene Inhalte haben. Ursprünglich hatte das Wort „Gebet“ nicht mit „beten“ zu tun, sondern mit „bitten“. Wenn ein Mensch für andere betet, ist das eine Fürbitte. Es gibt auch Gebete für Kranke oder Tischgebete, die man vor dem Essen spricht. Ein bekanntes altes Kindergebet lautet: „Ich bin klein, mein Herz ist rein, soll niemand darin wohnen als Gott allein“. Viele Gebete wollen Gott loben und verherrlichen. Im Alten Testament sind dies beispielsweise die Psalmen.
Werden Gebete auch oft wiederholt?
Manchmal vollen Menschen dasselbe Gebet oder ähnliche Gebete oft hintereinander sprechen, um sich in Gedanken richtig darin zu vertiefen. Manche Menschen können damit auch ihre Sorgen vergessen und sich entspannen. Als Hilfe gibt es in vielen Religionen Gebetsketten. Das sind Schnüre, auf denen Perlen aufgereiht sind wie bei einer Halskette, die man als Schmuck trägt. Der Abstand zwischen den Perlen oder die Größe der Perlen zeigt an, welches Gebet gerade dran ist.
Im der Katholischen Kirche ist der Rosenkranz am bekanntesten. Es gibt auch eine Abwandlung davon in der Protestantischen Kirche. In der Orthodoxen Kirche gibt es den Komboskini mit hundert Knoten. Dabei wird jedes Mal dasselbe Gebet gesprochen, bei dem vor allem der Name Jesus Christus angerufen wird.
Im Buddhismus und im Hinduismus gibt es die Mala. Diese Gebetskette enthält meistens 108 kleinen und einer großen Perle. Dazu nimmt man meistens Nüsse oder man schnitzt die Perlen aus Palmholz. Bei jeder Perle spricht man ein Mantra, das ist eine besondere Silbe, ein besonderes Wort oder ein kurzer Spruch.
Die Misbaha ist die islamische Gebetskette. Sie hat meistens 33 oder 99 Perlen aus Holz oder Kunststoff. Es gibt aber auch Ketten mit elf oder tausend Perlen. Man kann dazu die 99 Namen sprechen, die Allah im Koran trägt. Man kann ihn aber auch 33 Mal für seine Taten preisen, ihm 33 Mal danken und 33 Mal sagen, wie allwissend und mächtig er ist.
Die „Betenden Hände“ des Malers Albrecht Dürer sind weltberühmt.
Soldaten beim Gebet
Betende Muslime mit ihrem Gebetsteppich auf einem Gemälde.
Buddhisten in Nepal schreiben Gebete auf Gebetsfahnen, damit der Himmel sie so erfährt.
Ein katholischer Rosenkranz mit einem Kreuz
Ein Buddhist mit seiner Mala
Mehr über „Gebet“ findest du auch im Kinder-Lexikon Klexikon und bei der Such-Maschine Frag Finn.
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