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Industrielle Revolution: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Bild Maschinenhalle Escher Wyss 1875.jpg|mini|In einer Maschinenhalle in einer [[Fabrik]] in [[Zürich]]. Das Bild ist aus dem Jahr 1875.]]
[[Datei:Bild Maschinenhalle Escher Wyss 1875.jpg|mini|Ein Blick in eine Maschinen-Halle in einer [[Fabrik]].  
Die Industrielle Revolution ist eine [[Epoche]], ein Zeitabschnitt in der [[Geschichte]] der Menschheit. In dieser Zeit wurden viele [[Erfinder|Erfindungen]] gemacht. Das veränderte die [[Wirtschaft]]: Viele [[Bergwerk]]e und [[Fabrik|Fabriken]] wurden aufgebaut. Menschliche Handarbeit wurde durch Maschinen ersetzt. Dies war eine große Veränderung, deshalb nennt man sie eine [[Revolution]].
<br/>Zu solchen Dingen kam es wegen der Industriellen Revolution.]]


Zuerst begann die Industrielle Revolution in [[England]]. Das war um das Jahr 1750. Statt [[Wasserkraft]], Windkraft und Pferdekraft nutzte man nun auch [[Dampfmaschine]]n. Damit trieb man in den Fabriken die [[Maschine]]n an. Solche Maschinen waren zum Beispiel Webstühle, mit denen man Stoffe herstellte, [[Textilie|Textilien]]. So konnte man viel mehr herstellen als vorher und brauchte dazu weniger Menschen.
Die Industrielle Revolution ist ein Zeit-Abschnitt in der [[Geschichte]].  
<br/>In dieser Zeit wurden viele [[Maschine]]n erfunden.
<br/>[[Fabrik]]en wurden auf-gebaut.  
<br/>Es gab auch viele Berg-Werke.  
<br/>Diese große Veränderung nannte man eine Revolution.


Allerdings dauerte es Jahrzehnte, bis sich die Industrielle Revolution richtig durchgesetzt hatte. Außerhalb von England kam sie zunächst nach [[Belgien]]. Auch in [[Deutschland]] gab es schon recht früh die neuartigen Fabriken und Maschinen. Wirklich weit verbreitet war die Industrie in Deutschland allerdings erst seit etwa 1850.
Zuerst begann die Industrielle Revolution in [[England]], um das Jahr 1750.  
<br/>Damals wurde die [[Dampfmaschine|Dampf-Maschine]] erfunden.
<br/>Damit trieb man zum Beispiel Web-Stühle an.
<br/>Web-Stühle konnten Fäden zu Stoff verweben.
<br/>Das ging viel schneller als von [[Hand]].
<br/>Auch viele andere Maschinen wurden nun mit Dampfmaschinen angetrieben.


== Was waren die großen Veränderungen? ==
Mit der Dampfmaschine gab es auch die [[Eisenbahn|Eisen-Bahn]].
[[Datei:Ratingen Textilfabrik Cromford 2016 071.jpg|mini|Eine alte Spinnmaschine in der Textilfabrik Cromford, die in Ratingen in [[Nordrhein-Westfalen]] liegt. Das war eine der ersten Fabriken in Deutschland.]]
<br/>Die war viel schneller als die [[Pferde]]-Kutsche.
[[Datei:J.I. Case Threshing Machine Co. (Incorporated) (3092742491).jpg|mini|Auch in der Landwirtschaft wurde jetzt Dampfmaschinen eingesetzt. Vor allem in den USA war das sinnvoll, wegen der riesigen Felder dort.]]
<br/>Sie konnte auch mehr [[Mensch]]en und Dinge mitnehmen.
Besonders wichtig war die Dampfmaschine. Als Erfinder nennt man heute oft [[James Watt]] aus [[Schottland]]. Allerdings wusste man schon im [[Altertum]], dass man mit Dampf eine kräftige Bewegung erzeugen kann. In der Zeit von Watt gab es auch andere Erfinder, die Dampfmaschinen bauten. Watts Dampfmaschinen arbeiteten aber viel wirkungsvoller als die anderen.
<br/>Neu gab es auch die Telegrafie.
<br/>Das war so ähnlich wie heute SMS oder WhatsApp.


Es änderte sich nicht nur viel in den Fabriken, sondern auch in der [[Landwirtschaft]]. Man baute bessere Pflüge und vor allem: Es wurden moderne Düngemittel erfunden. Dank der Düngung wachsen [[Pflanzen]] viel besser. Im Jahr 1913 erntete man in Deutschland fast doppelt so viel wie vierzig Jahre zuvor.
Für die [[Bauernhof|Bauern-Höfe]] baute man bessere Pflüge.
<br/>Damit konnte man den [[Erdboden|Erd-Boden]] tiefer um-graben.
<br/>Es gab auch neue Dünger, damit die [[Pflanze]]n schneller wuchsen.
<br/>Dadurch wurden die Dinge billiger, zum Beispiel [[Kartoffel]]n.


Auch die [[Medizin]] wurde besser, und man lernte, dass man durch winzig kleine [[Lebewesen]] krank wird, die [[Bakterien]]. Die Leute lernten, wie wichtig es ist sich zu waschen. Die Menschen lebten länger und es starben nicht mehr so viele kleine Kinder. Dadurch hatten die Länder in [[Europa]] mit der Zeit viel mehr [[Einwohner]] aus vorher.
Viele Menschen fanden eine Stelle in einer Fabrik.
<br/>Dadurch erhielten sie einen Lohn.
<br/>Aber auch viele [[Kind]]er mussten dort arbeiten.
<br/>Die konnten dann nicht zur [[Schule]] gehen.


Wichtig für das Leben der Menschen waren auch die [[Eisenbahn]] und die Telegrafie. Dank der Eisenbahn konnte man leichter Waren dorthin bringen, wo Käufer wohnten. Auch mussten Arbeiter nicht mehr ganz nahe bei der Fabrik wohnen, in der sie arbeiteten. Wer um das Jahr 1830 von [[Berlin]] nach [[Köln]] reisen wollte, brauchte dafür über eine [[Woche]] mit der Pferdekutsche. Um das Jahr 1860 ging das mit der Eisenbahn an einem einzigen Tag.
Viele [[Kommunismus|Kommunisten]] glaubten, dass die Menschen dadurch ärmer würden.
 
<br/>Die Arbeiter verdienten nämlich nicht viel [[Geld]].
Durch die Telegrafie erfuhren die Menschen viel schneller als vorher, was in der Welt passierte. Wenn ein Beamter in [[London]] wissen wollte, was in der [[Großbritannien|britischen]] [[Kolonie]] [[Indien]] los war, so ging das um das Jahr 1880 in wenigen [[Minute]]n. 40 Jahre zuvor hatte man noch zwei [[Monat]]e gebraucht, um die [[Nachrichten]] von London nach Indien und zurück zu bringen.
<br/>Aber viele hatten keine andere Wahl.
 
== Lebten die Menschen dank der Industriellen Revolution besser? ==
Viele Menschen fanden in einer Fabrik Arbeit und konnten damit [[Geld]] verdienen. Das war wichtig: Wenn nämlich ein Bauer sein Land auf seine vielen Kinder aufteilte, reichte es für keinen richtig. Deshalb lebten die [[Armut|ärmsten]] Leute dort, wo es keine Industrie gab. Darum zogen viele Menschen vom Land in die Städte.
 
Die Arbeit in den Fabriken war jedoch oft schwer und schmutzig. Das war schlecht für die [[Gesundheit]], vor allem für die Kinder. Zum Beispiel hat man in [[Preußen]] erst im Jahr 1839 die [[Kinderarbeit]] teilweise verboten: Um in einer Fabrik oder im Bergwerk zu arbeiten, musste man ab dann mindestens 9 Jahre alt sein. Dabei muss man bedenken, dass es damals ganz normal war, wenn kleine Kinder auf dem [[Bauernhof]] hart arbeiteten.
 
[[Kommunismus|Kommunisten]] wie [[Karl Marx]] glaubten, dass die [[Armut]] damals durch die Industrielle Revolution käme. Die Arbeiter in den Fabriken bekamen nur wenig Lohn und konnten nicht mehr fordern, weil sie keine Ausbildung hatten. Die Arbeiter nannte man Proletarier, weil sie nichts besaßen außer vielen Kindern. Das [[Latein|lateinische]] Wort „proles“ heißt „Kinder“. Es ist jedoch nicht so, dass alle Arbeiter keine Ausbildung gehabt hätten: Viele waren [[Handwerk]]er. Sie bildeten Gewerkschaften und [[Streik|streikten]] auch, wenn sie zu schlecht behandelt wurden.
 
Mit der Zeit verdienten die Menschen besser und kamen zu etwas [[Wohlstand]]. Das war auch gut für den [[Staat]]. Mit den [[Steuer]]n konnte er zum Beispiel [[Schule]]n und [[Krankenhaus|Krankenhäuser]] bauen. [[Hunger]]snöte gab es in Deutschland nach dem Jahr 1850 kaum noch, außer durch [[Krieg]]e.
 
== Wann endete die Industrielle Revolution? ==
Erfindungen werden noch immer gemacht und immer mehr Länder bauen eine Industrie auf. So gesehen geht die Revolution also weiter. Die eigentliche Industrielle Revolution endete jedoch etwa um das Jahr 1900.
 
Damals begann eine zweite Industrielle Revolution, sagen manche Forscher. Hinzu kamen Erfindungen wie das Fließband. Dadurch musste ein Arbeiter noch weniger als vorher wissen, wie man etwas herstellt: Er hat nur noch einen kleinen Teil der Arbeit erledigt aber das immer wieder hintereinander. Außerdem spielte ab dieser Zeit die [[Elektrizität]] eine immer größere Rolle. Einige Forscher sprechen auch von weiteren Industriellen Revolutionen.
 
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File:French Machinery MET DP200354.jpg|Im Jahr 1855, auf der [[Weltausstellung]] in [[Paris]]: Hersteller zeigen ihre neuen Maschinen. Die Ausstellungshalle, aus Glas und Stahl gebaut, erinnert an Fabriken.
Datei:Marion Steam Shovel Co. (16792729760).jpg|Hohe Schornsteine sind ein Zeichen für die neue Industrie. Sie wurden gebaut, damit der [[Wind]] den ungesunden Rauch besser verteilt.
Datei:Steam boat during the steam days in Dordrecht.jpg|Dampfschiffe werden durch Dampfkraft angetrieben statt durch Segel.
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[[Kategorie:Glaube und Denken]]
[[Kategorie:Berufe und Wirtschaft]]

Aktuelle Version vom 30. Oktober 2023, 18:33 Uhr

Ein Blick in eine Maschinen-Halle in einer Fabrik.
Zu solchen Dingen kam es wegen der Industriellen Revolution.

Die Industrielle Revolution ist ein Zeit-Abschnitt in der Geschichte.
In dieser Zeit wurden viele Maschinen erfunden.
Fabriken wurden auf-gebaut.
Es gab auch viele Berg-Werke.
Diese große Veränderung nannte man eine Revolution.

Zuerst begann die Industrielle Revolution in England, um das Jahr 1750.
Damals wurde die Dampf-Maschine erfunden.
Damit trieb man zum Beispiel Web-Stühle an.
Web-Stühle konnten Fäden zu Stoff verweben.
Das ging viel schneller als von Hand.
Auch viele andere Maschinen wurden nun mit Dampfmaschinen angetrieben.

Mit der Dampfmaschine gab es auch die Eisen-Bahn.
Die war viel schneller als die Pferde-Kutsche.
Sie konnte auch mehr Menschen und Dinge mitnehmen.
Neu gab es auch die Telegrafie.
Das war so ähnlich wie heute SMS oder WhatsApp.

Für die Bauern-Höfe baute man bessere Pflüge.
Damit konnte man den Erd-Boden tiefer um-graben.
Es gab auch neue Dünger, damit die Pflanzen schneller wuchsen.
Dadurch wurden die Dinge billiger, zum Beispiel Kartoffeln.

Viele Menschen fanden eine Stelle in einer Fabrik.
Dadurch erhielten sie einen Lohn.
Aber auch viele Kinder mussten dort arbeiten.
Die konnten dann nicht zur Schule gehen.

Viele Kommunisten glaubten, dass die Menschen dadurch ärmer würden.
Die Arbeiter verdienten nämlich nicht viel Geld.
Aber viele hatten keine andere Wahl.



Mehr über „Industrielle Revolution“ findest du auch im Kinder-Lexikon Klexikon und bei der Such-Maschine Frag Finn.

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