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Staat: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:HH Polizeihauptmeister MZ.jpg|mini|Ein [[Polizei|Polizist]] aus [[Hamburg]]. Er arbeitet für den Staat.]]
[[Datei: UN Members Flags2.JPG|mini|Beim Gebäude der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]]: Flaggen, die für jeweils einen Staat stehen.]]
Mit einem Staat meint man ein Land, in dem Menschen leben die sich gemeinsame Regeln geben. Das sind die [[Verfassung]] und die [[Gesetz]]e. Beispiele von Staaten sind [[Deutschland]], [[Österreich]], die [[Schweiz]], [[Frankreich]], [[England]] und so weiter.
Mit einem Staat meint man ein Land, in dem Menschen leben die sich gemeinsame Regeln geben. Das sind die [[Verfassung]] und die [[Gesetz]]e. Dazu braucht es ein Parlament, eine Regierung und ein Gericht. Diese drei Dinge nennt man das Staatsgebiet, das Staatsvolk und die Staatsgewalt. Beispiele von Staaten sind [[Deutschland]], [[Österreich]], die [[Schweiz]], [[Frankreich]], [[England]] und so weiter.


Es dauerte lange, bis dich die heutigen Staaten gebildet hatten. Am Anfang waren Dörfer und [[Stadt|Städte]]. Die schlossen sich freiwillig zusammen oder ein Herrscher befahl es. Andere wurden auch im [[Krieg]] erobert. So entstanden Landkreise, Kantone, Bundesländer und eben die heutigen Staaten. Oft wurden herkömmliche Einteilungen auch umgestoßen und neu festgelegt.
Es dauerte lange, bis dich die heutigen Staaten gebildet hatten. Am Anfang waren Dörfer und [[Stadt|Städte]]. Die schlossen sich freiwillig zusammen oder ein Herrscher befahl es. Andere wurden auch im [[Krieg]] erobert. So entstanden Landkreise, Kantone, Bundesländer und eben die heutigen Staaten. Oft wurden herkömmliche Einteilungen auch umgestoßen und neu festgelegt.


Gemeinsame Regeln zu finden ist nicht so einfach wenn so viele Leute mitreden wollen. Deshalb haben die Menschen sich ausgedacht, dass Vertreter für sie sich darum kümmern. Das sind Regierungen und Parlamente. Ab und zu ist das in der Vergangenheit aus dem Ruder gelaufen und diese Vertreter sind so selbständig geworden, dass sie die Menschen gar nicht mehr gefragt haben. Wenige Leute oder ein einzelner hat sich dann die Regeln für alle ausgedacht. Diese Person heisst dann [[Diktator]], [[König]] oder [[Kaiser]].
Es gibt einige [[Tierart]]en, die ebenfalls Staaten bilden. Sie organisieren sich und bilden eine Gemeinschaft, in der Arbeiten und Pflichten auf alle verteilt sind. Nur so können sie überleben. Zu diesen Tierarten gehören vor allem [[Insekten]] wie die [[Bienen]], die Ameisen und die Wespen. Die Wissenschaftler haben immer noch nicht herausgefunden, wie das genau funktioniert.


Damit die Regeln eingehalten werden, bezahlen die Leute im Staat [[Geld]], die Steuern. Damit wird die [[Polizei]] bezahlt die aufpasst, dass alle die Regeln einhalten. Die Steuern werden auch für anderes gemeinsames ausgegeben. Zum Beispiel für Straßen oder [[Schule|Schulen]].
==Was gehört zu einem Staat?==
 
[[File:Obama Health Care Speech to Joint Session of Congress.jpg|thumb|Viele Staaten sind Republiken. Sie haben ein Parlament, wie hier die [[USA]].]]
Es gibt einige [[Tierart]]en, die ebenfalls Staaten bilden. Sie organisieren sich und bilden eine Gemeinschaft, in der Arbeiten und Pflichten auf alle verteilt sind. Nur so können sie überleben. Zu diesen Tierarten gehören vor allem [[Insekten]] wie die [[Bienen]], die Ameisen und die Wespen. Die Wissenschaftler haben immer noch nicht herausgefunden, wie das genau funktioniert.
Außer dem Land und den Menschen braucht es eine Verfassung und Gesetze. Die machen aus dem Staat einen Rechtsstaat. Dies bedeutet, dass die Rechte klar sind und nicht einfach der stärkere herrschen kann. Es ist also klar, wer in welchem Bereich wie viel zu sagen hat.


== Woran erkennt man einen Staat? ==
Jeder Staat hat eine Staatsform. Das ist oft eine [[Republik]], da gibt es eine Regierung mit einem Präsidenten und ein [[Parlament]], das sind die Vertreter des Volkes. Gibt es in diesem Land zusätzlich noch einen [[König]], dann ist die Staatsform eine [[Monarchie]]. Hat nur einer allein das Sagen, dann ist es eine [[Diktator|Diktatur]].
[[Datei:Baustelle vom Autobahndreieck Kreuz Barnim 20130302 by euroluftbild.de.jpg|mini|Hier wird an einer [[Autobahn]] gebaut. Dafür sorgt der Staat.]]
Viele Wissenschaftler haben sich gefragt, woraus ein Staat eigentlich besteht. Einen Staat kann man nicht anfassen, sehen oder riechen. Aber man sieht, was der Staat macht, etwa eine Schule, die vom Staat gebaut worden ist. Wirklich gebaut wurde die Schule von Bauarbeitern, aber der Staat hat das Geld dafür gegeben. Das Geld gegeben hat der Staat, oder genauer gesagt: Diejenigen, die im Staat darüber bestimmen dürfen, haben das Geld gegeben. Aber von wem kommt das Geld? Das meiste Geld des Staates wird von den Einwohnern bezahlt, als Steuern. „Staat“ heißt letztlich: Jemand trifft Entscheidungen, die für alle Menschen Folgen haben.


Zu einem Staat gehören drei Dinge: das Staatsgebiet, das Staatsvolk und die Staatsgewalt. Das Staatsgebiet ist das Land, wo das Staatsvolk wohnt und die Staatsgewalt etwas bestimmen kann. Das Staatsvolk sind die Menschen, die dort wohnen und zum Beispiel das [[Parlament]] wählen dürfen. [[Tourist]]en, die irgendwo zusammen Urlaub machen, sind kein Staatsvolk.
Jeder Staat hat auch eine Regierungsform. Die Regierungsform beantwortet die Frage: „Wie viel haben Volk, Gericht, Regierung, Parlament und vielleicht sogar der König zu bestimmen?“ Das kann sehr verschieden sein. Alle Staaten in [[Europa]] haben eine [[Demokratie]], man sagt auch: eine demokratische Regierungsform.


Die Staatsgewalt schließlich stellt Regeln auf und sorgt dafür, dass die Regeln eingehalten werden. Außerdem kümmert die Staatsgewalt sich darum, dass dasjenige erledigt wird, das für alle wichtig ist. Ein wichtiger Teil der Staatsgewalt ist die [[Regierung]].
==Welches sind die drei Staatsgewalten?==
[[File:Bundesarchiv B 145 Bild-F083310-0001, Karlsruhe, Bundesverfassungsgericht.jpg|thumb|Richter sind im Amt oft an ihrer besonderen Kleidung zu erkennen. Richter sollen gerecht und unabhängig sein.]]
Zu einem Staat gehören sehr viele Menschen. Sie können sich treffen und alles miteinander besprechen. Deshalb haben die Menschen sich ausgedacht, dass Vertreter für sie sich darum kümmern. Das sind Regierung, das Parlament und die Gerichte. Diese drei sind die drei Staatsgewalten.


Manche Leute behaupten, dass sie einen Staat gegründet hätten. So einfach geht das aber nicht. Normalerweise erkennt kein anderer Staat so eine Gruppe als Staat an. In manchen Fällen streitet man sich aber, ob es in einem bestimmten Gebiet tatsächlich einen neuen Staat gibt. Manche Staaten erkennen dessen Regierung an, andere nicht.
Das Volk wählt das [[Parlament]]. Das Parlament legt fest, wie viel Geld der Staat für welchen Zweck ausgeben darf und wie hoch die Steuern dafür sein sollen. Das Parlament beschließt auch über neue Gesetze oder schafft alte Gesetze ab. In der [[Schweiz]] kann das Volk manchmal über Gesetze bestimmen, aber nicht über die Höhe der Steuern.


== Wie funktioniert ein Staat? ==
Die Regierung tut das, was das Parlament beschlossen hat. Sie unterhält eine Armee und die Polizei. Sie lässt [[Schule]]n und [[Spital|Spitäler]] bauen und vieles mehr. In der Schweiz wählt das Parlament die Regierung, den Bundesrat. In den meisten europäischen Ländern wählt das Volk den Chef der Regierung. In Deutschland ist dies Bundeskanzlerin Angela Merkel, in [[Österreich]] ist es Christian Kern. Die Schweiz hat übrigens auch einen Bundeskanzler, aber das ist eher ein Sekretär.


Fast jedes Stückchen Erde gehört zu einem bestimmten Staat. In der Mitte von [[Europa]] gibt es zum Beispiel ein Gebiet, das das Staatsgebiet von [[Österreich]] ist. Österreich ist der Name des Landes. Der Staat Österreich hat dann noch einen eigenen Namen: „Republik Österreich“. [[Republik]] heißt so viel wie Staat oder Gemeinwesen. Wenn man das mit einem Menschen vergleichen würde, dann wäre das Land die Wohnung und auf der Türklingel steht der Name des Staates.
Die dritte Staatsgewalt ist das [[Gericht]]. Wenn ein Gesetz nicht eingehalten wird, kann ein Mensch oder eine Gruppe von Menschen beim Gericht ein Urteil verlangen. Das Gericht garantiert auch die Einhaltung der [[Menschenrechte]] und der Kinderrechte.


In Österreich leben viele Menschen. Die können sich nicht jeden Tag treffen und zusammen besprechen, was die Republik Österreich tun soll. Darum gibt es ein Parlament und eine Regierung.
Die Gewaltentrennung bedeutet, das Parlament, Regierung und Gericht unabhängig voneinander arbeiten können. Sie dürfen sich also nicht dreinreden. Wenn das Gericht beispielsweise feststellt, dass ein Gesetz der Verfassung widerspricht, dann muss das Parlament das Gesetz ändern.


Das Parlament trifft wichtige Entscheidungen. Es bestimmt, wer wie viele Steuern zahlen muss, und macht [[Gesetz]]e. In so einem Gesetz steht zum Beispiel, dass man nicht stehlen darf. Die Regierung stellt Polizisten und Richter ein, die dafür sorgen, dass Diebe bestraft werden.
==Machen die Menschen in einem Staat alles gemeinsam?==
[[File:Straßenreinigung nach der Kölner Parade zum Christopher Street Day (7861).jpg|thumb|Die Straßenreinigung und die [[Müll]]abfuhr sind meist Aufgaben der Gemeinden.]]
Jeder Saat hat mal klein angefangen, meist mit einem Dorf oder einer Stadt, das sind die Gemeinden. Mehrere Gemeinden zusammen ergeben Bezirke, Kantone, Landkreise und Bundesländer. Diese Namen sind je nach Land verschieden.


== Was für Staaten gibt es? ==
In jedem Staat ist festgelegt, welche Aufgaben die Gemeinden, Bezirke, [[Kanton]]e, Landkreise oder [[Bundesland|Bundesländer]] haben. Sofern sie nicht zu klein sind, haben sie ein eigenes Parlament, aber auch eine eigene Regierung und ein Gericht. Sie bestimmen also auch über ihr Geld.
[[Datei:UN Members Flags2.JPG|mini|Beim Gebäude der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]]: Flaggen, die für jeweils einen Staat stehen.]]
Manche Staaten haben ein großes Gebiet, andere ein sehr kleines. In manchen Staaten leben viele Menschen, in anderen eher wenige. Die [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] sind der Verein von Staaten auf der Erde: Fast alle Staaten gehören ihm an, das sind zur [[Zeit]] etwa 200.


Wenn man sich Staaten genauer anschaut, erkennt man Unterschiede bei der Staatsgewalt. Eine [[Demokratie]] ist ein Staat, in dem das Staatsvolk letzten Endes entscheidet. Die Menschen, die dazugehören, können wählen und bestimmen, wer im Parlament und in der Regierung sitzt. Wenn die Menschen unzufrieden sind, wählen sie andere Leute in das Parlament und in die Regierung.
Nehmen wir als Beispiel einen Bürger der Stadt [[Zürich]]: Er kann das Parlament und die Regierung in seiner Stadt und im Kanton wählen. Im Land wählt er nur die Abgeordneten des Parlaments.


In anderen Staaten gibt es auch eine Staatsgewalt. Dort bestimmt aber nur eine einzelne Person, oder eine kleine Gruppe, was passiert. Normalerweise spricht man dann von einer Diktatur. Wenn in so einem Staat das Staatsvolk unzufrieden ist, kann es kaum etwas am Parlament und an der Regierung ändern. Wer das versucht, kriegt großen Ärger mit der Staatsgewalt.
Typische Aufgaben der Gemeinden sind der Unterhalt der eigenen Strassen, die Müllbeseitigung, der Betrieb von Schwimmbädern und so weiter. Typische Staatsaufgaben sind die Armee oder die Verhandlungen mit anderen Ländern. Schulen und Spitäler liegen oft irgendwo dazwischen. Die Schweiz hat beispielsweise noch die eigene [[Währung]]. Die Staaten der [[Europäische Union|Europäischen Union]] legen ihre Währung und viele andere Dinge gemeinsam fest.  


== Sind Staaten gut oder schlecht? ==
==Wie gehen Staaten miteinander um?==  
Viele Leute finden es in Ordnung, dass es Staaten gibt. Die Staatsgewalt passt nämlich auf, dass es gute Regeln gibt, an die sich alle halten müssen. Wenn jemand etwas Böses macht, wird er bestraft. Der Staat schützt also die Menschen vor anderen, bösen Menschen.  
[[File:CountriesRecognizingKosovo.svg|thumb|Die grün markierten Länder haben die Republik Kosovo anerkannt.]]
Zuerst einmal muss ein Staat den anderen anerkennen. Er ist also damit einverstanden, dass es den anderen Staat zu Recht gibt, mit seinen Grenzen und seiner Regierung. Dies ist zwar oft selbstverständlich, aber nicht immer. Ein Beispiel: Die Republik [[Kosovo]] gibt es erst seit dem Jahr 2008. Viele Staaten haben seither den Kosovo anerkannt. Nicht anerkannt hat ihn der Nachbar [[Serbien]], aber auch andere europäische Staaten wie [[Spanien]] oder [[Griechenland]].


Manche aber meinen, dass Staaten an sich etwas Schlechtes seien. Sie sagen, dass Staaten abgeschafft werden sollten, damit die Menschen machen können, was sie wollen. Wenn jemand etwas Böses macht, dann sollen ihn andere Menschen daran hindern, aber kein Staat.
Nach der Anerkennung vereinbaren die beiden Partnerländer, wie sie miteinander umgehen wollen. Sie liefern sich beispielsweise [[Elektrizität|elektrischen Strom]] oder [[Gas]] und handeln mit vielen anderen Gütern. Jedes Land darf auch beim anderen ein oder mehrere eigene Büros unterhalten. Da können die Leute hingehen, wenn sie beispielsweise im Nachbarland ihren Pass verloren haben. Solche Büros nennt man „Konsulate“.


Die Frage lautet also: Auf welche Weise kann man die Menschen am besten beschützen? Die meisten Menschen finden, dass es Staaten geben soll, dass aber nicht eine Person oder wenige alles alleine entscheiden dürfen. Wie genau aber soll entschieden werden? Und was soll der Staat überhaupt tun? Dazu haben die Menschen oft sehr verschiedene Meinungen.  
Die meisten Staaten haben sich zu einem Verein zusammengeschlossen. Der nennt sich [[Vereinte Nationen]]. Fast alle Staaten gehören ihm an, das sind zur [[Zeit]] etwa 200. Auf [[Englische Sprache|Englisch]] heißt er „United Nations“ oder „United Nations Organisation“, abgekürzt UN oder UNO.


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[[Kategorie:Klexikon-Artikel]]
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[[Kategorie:Politik und Gesellschaft]]
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Version vom 29. Mai 2017, 15:35 Uhr

Beim Gebäude der Vereinten Nationen: Flaggen, die für jeweils einen Staat stehen.

Mit einem Staat meint man ein Land, in dem Menschen leben die sich gemeinsame Regeln geben. Das sind die Verfassung und die Gesetze. Dazu braucht es ein Parlament, eine Regierung und ein Gericht. Diese drei Dinge nennt man das Staatsgebiet, das Staatsvolk und die Staatsgewalt. Beispiele von Staaten sind Deutschland, Österreich, die Schweiz, Frankreich, England und so weiter.

Es dauerte lange, bis dich die heutigen Staaten gebildet hatten. Am Anfang waren Dörfer und Städte. Die schlossen sich freiwillig zusammen oder ein Herrscher befahl es. Andere wurden auch im Krieg erobert. So entstanden Landkreise, Kantone, Bundesländer und eben die heutigen Staaten. Oft wurden herkömmliche Einteilungen auch umgestoßen und neu festgelegt.

Es gibt einige Tierarten, die ebenfalls Staaten bilden. Sie organisieren sich und bilden eine Gemeinschaft, in der Arbeiten und Pflichten auf alle verteilt sind. Nur so können sie überleben. Zu diesen Tierarten gehören vor allem Insekten wie die Bienen, die Ameisen und die Wespen. Die Wissenschaftler haben immer noch nicht herausgefunden, wie das genau funktioniert.

Was gehört zu einem Staat?

Viele Staaten sind Republiken. Sie haben ein Parlament, wie hier die USA.

Außer dem Land und den Menschen braucht es eine Verfassung und Gesetze. Die machen aus dem Staat einen Rechtsstaat. Dies bedeutet, dass die Rechte klar sind und nicht einfach der stärkere herrschen kann. Es ist also klar, wer in welchem Bereich wie viel zu sagen hat.

Jeder Staat hat eine Staatsform. Das ist oft eine Republik, da gibt es eine Regierung mit einem Präsidenten und ein Parlament, das sind die Vertreter des Volkes. Gibt es in diesem Land zusätzlich noch einen König, dann ist die Staatsform eine Monarchie. Hat nur einer allein das Sagen, dann ist es eine Diktatur.

Jeder Staat hat auch eine Regierungsform. Die Regierungsform beantwortet die Frage: „Wie viel haben Volk, Gericht, Regierung, Parlament und vielleicht sogar der König zu bestimmen?“ Das kann sehr verschieden sein. Alle Staaten in Europa haben eine Demokratie, man sagt auch: eine demokratische Regierungsform.

Welches sind die drei Staatsgewalten?

Richter sind im Amt oft an ihrer besonderen Kleidung zu erkennen. Richter sollen gerecht und unabhängig sein.

Zu einem Staat gehören sehr viele Menschen. Sie können sich treffen und alles miteinander besprechen. Deshalb haben die Menschen sich ausgedacht, dass Vertreter für sie sich darum kümmern. Das sind Regierung, das Parlament und die Gerichte. Diese drei sind die drei Staatsgewalten.

Das Volk wählt das Parlament. Das Parlament legt fest, wie viel Geld der Staat für welchen Zweck ausgeben darf und wie hoch die Steuern dafür sein sollen. Das Parlament beschließt auch über neue Gesetze oder schafft alte Gesetze ab. In der Schweiz kann das Volk manchmal über Gesetze bestimmen, aber nicht über die Höhe der Steuern.

Die Regierung tut das, was das Parlament beschlossen hat. Sie unterhält eine Armee und die Polizei. Sie lässt Schulen und Spitäler bauen und vieles mehr. In der Schweiz wählt das Parlament die Regierung, den Bundesrat. In den meisten europäischen Ländern wählt das Volk den Chef der Regierung. In Deutschland ist dies Bundeskanzlerin Angela Merkel, in Österreich ist es Christian Kern. Die Schweiz hat übrigens auch einen Bundeskanzler, aber das ist eher ein Sekretär.

Die dritte Staatsgewalt ist das Gericht. Wenn ein Gesetz nicht eingehalten wird, kann ein Mensch oder eine Gruppe von Menschen beim Gericht ein Urteil verlangen. Das Gericht garantiert auch die Einhaltung der Menschenrechte und der Kinderrechte.

Die Gewaltentrennung bedeutet, das Parlament, Regierung und Gericht unabhängig voneinander arbeiten können. Sie dürfen sich also nicht dreinreden. Wenn das Gericht beispielsweise feststellt, dass ein Gesetz der Verfassung widerspricht, dann muss das Parlament das Gesetz ändern.

Machen die Menschen in einem Staat alles gemeinsam?

Die Straßenreinigung und die Müllabfuhr sind meist Aufgaben der Gemeinden.

Jeder Saat hat mal klein angefangen, meist mit einem Dorf oder einer Stadt, das sind die Gemeinden. Mehrere Gemeinden zusammen ergeben Bezirke, Kantone, Landkreise und Bundesländer. Diese Namen sind je nach Land verschieden.

In jedem Staat ist festgelegt, welche Aufgaben die Gemeinden, Bezirke, Kantone, Landkreise oder Bundesländer haben. Sofern sie nicht zu klein sind, haben sie ein eigenes Parlament, aber auch eine eigene Regierung und ein Gericht. Sie bestimmen also auch über ihr Geld.

Nehmen wir als Beispiel einen Bürger der Stadt Zürich: Er kann das Parlament und die Regierung in seiner Stadt und im Kanton wählen. Im Land wählt er nur die Abgeordneten des Parlaments.

Typische Aufgaben der Gemeinden sind der Unterhalt der eigenen Strassen, die Müllbeseitigung, der Betrieb von Schwimmbädern und so weiter. Typische Staatsaufgaben sind die Armee oder die Verhandlungen mit anderen Ländern. Schulen und Spitäler liegen oft irgendwo dazwischen. Die Schweiz hat beispielsweise noch die eigene Währung. Die Staaten der Europäischen Union legen ihre Währung und viele andere Dinge gemeinsam fest.

Wie gehen Staaten miteinander um?

Die grün markierten Länder haben die Republik Kosovo anerkannt.

Zuerst einmal muss ein Staat den anderen anerkennen. Er ist also damit einverstanden, dass es den anderen Staat zu Recht gibt, mit seinen Grenzen und seiner Regierung. Dies ist zwar oft selbstverständlich, aber nicht immer. Ein Beispiel: Die Republik Kosovo gibt es erst seit dem Jahr 2008. Viele Staaten haben seither den Kosovo anerkannt. Nicht anerkannt hat ihn der Nachbar Serbien, aber auch andere europäische Staaten wie Spanien oder Griechenland.

Nach der Anerkennung vereinbaren die beiden Partnerländer, wie sie miteinander umgehen wollen. Sie liefern sich beispielsweise elektrischen Strom oder Gas und handeln mit vielen anderen Gütern. Jedes Land darf auch beim anderen ein oder mehrere eigene Büros unterhalten. Da können die Leute hingehen, wenn sie beispielsweise im Nachbarland ihren Pass verloren haben. Solche Büros nennt man „Konsulate“.

Die meisten Staaten haben sich zu einem Verein zusammengeschlossen. Der nennt sich Vereinte Nationen. Fast alle Staaten gehören ihm an, das sind zur Zeit etwa 200. Auf Englisch heißt er „United Nations“ oder „United Nations Organisation“, abgekürzt UN oder UNO.

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