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Westfälischer Friede: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Westfaelischer Friede in Muenster (Gerard Terborch 1648).jpg|miniatur|Gerard Terborch war ein bekannter Künstler aus den Niederlanden. Auf diesem Gemälde zeigte er die Gesandten aus Spanien und den Niederlanden in [[Münster in Westfalen|Münster]].]]
[[Datei:Westfaelischer Friede in Muenster (Gerard Terborch 1648).jpg|mini|Das Bild zeigt ein Treffen der Minister vor dem Westfälischen Frieden.]]
Westfälischer Friede ist der Name für einige [[Vertrag|Verträge]]. Damit endete im [[Jahr]] 1648 der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]]. Die Verträge wurden von verschiedenen [[Staat]]en unterzeichnet. Vorher hatte man lange darüber verhandelt.


Diese Verhandlungen fanden in zwei [[Städte]]n statt: [[Münster in Westfalen|Münster]] und [[Osnabrück]]. Darum nennt man die Verträge Westfälischer Friede, denn die Städte lagen damals in Westfalen. Noch heute ist Münster eine wichtige Stadt in [[Nordrhein-Westfalen]]. Reiter konnten rasch Nachrichten zwischen den Städten überbringen, weil sie nahe beieinander liegen.
West-fälischer Friede ist der [[Name]] für einige Abmachungen.
<br/>Damit endete im [[Jahr]] 1648 der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißig-jährige Krieg]].
<br/>Eine solche Abmachung schreibt man in einen Vertrag.


Eigentlich war der Westfälische Friede etwas, das man heute einen Waffenstillstand nennen würde. Es wurde also seitdem nicht mehr gekämpft. Aber in den Verträgen von damals stand oft noch nicht genau drin, was nun gelten sollte, worauf man sich geeinigt hatte. Dafür brauchte man noch einige Jahre.
Diese Verhandlungen fanden in zwei [[Stadt|Städten]] statt:
<br/>In Münster traf sich die eine Partei, die [[Katholische Kirche|Katholiken]].
<br/>In Osnabrück traf sich die andere Partei, die [[Reformierte Kirchen|Protestanten]].
<br/>So gerieten die Parteien nicht in einen neuen Streit.
<br/>Die Nachrichten schickte man sich mit [[Mann|Männer]]n auf [[Pferde]]n hin und her.


== Wieso kam es zum Westfälischen Frieden? ==
Eigentlich war der Westfälische Friede etwas, das man heute einen Waffen-Stillstand nennen würde.
Im Dreißigjährigen Krieg kämpften zunächst die Soldaten des [[Kaiser|Kaisers]] gegen den Herrscher von Böhmen. Der Kaiser des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] war [[Katholische Kirche|katholisch]], der böhmische Herrscher aber [[Reformierte Kirche|evangelisch]]. Andere evangelische Fürsten in Deutschland kamen ihm zu Hilfe. Später mischten sich noch [[Dänemark]], [[Schweden]], die [[Niederlande]] und [[Frankreich]] in den Krieg ein.
<br/>Es wurde also seit-dem nicht mehr gekämpft.


Man verstand schließlich, dass keine Seite gewinnen konnte. Viele Gegenden in Deutschland waren schon verwüstet. Darum waren die Gegner nach und nach bereit, Frieden zu schließen. Sie hofften bei den Verhandlungen noch etwas für ihre Länder zu erreichen.
Es brauchte zwei dicke [[Buch|Bücher]], um den Vertrag hinein zu schreiben.
<br/>Fortan sollte es keinen Krieg mehr geben.


== Wie wurde verhandelt? ==
Im Krieg war es auch um [[Religion]] gegangen.
Im Jahr 1641 einigte man sich auf Regeln, wie über einen Frieden gesprochen werden sollte. In Münster und Osnabrück sollte es keine [[Soldat|Soldaten]] geben. Die Gesandten, also die Vertreter der Herrscher, konnten frei in die Städte und zwischen den Städten reisen, ohne dass man sie aufhalten durfte. Die Herrscher selbst waren also nicht bei den Verhandlungen dabei.
<br/>Der Westfälische Friede bestimmte:
<br/>Die drei großen Religionen im Reich sollten die gleichen Rechte haben.
<br/>Man konnte [[Katholische Kirche|katholisch]], [[Evangelische Kirche|evangelisch-lutherisch]] oder [[Reformierte Kirchen|evangelisch-reformiert]] sein.


In Münster war man katholisch, in Osnabrück eher evangelisch. Weil man in zwei Städten verhandelte, konnten sich die Evangelischen und der [[Papst]] aus dem Weg gehen. Sie wollten nicht miteinander sprechen. Der Papst half in Münster bei den Verhandlungen. Hier ging es um Frieden zwischen dem Kaiser und Frankreich. In Osnabrück sprach man über den Frieden zwischen dem Kaiser, den anderen Herrschern im Reich und Schweden.
Es ging auch noch um andere Dinge:
 
<br/>[[Frankreich]] zum Beispiel bekam die Herrschaft über einige Städte im Elsass.
Die Gesandten und ihre Helfer waren Tausende von Leuten. Schwierig war ihre Arbeit, weil es oft darum ging, welcher Herrscher mit seinen Gesandten wichtiger war als ein anderer. Ein wichtigerer Gesandter musste zum Beispiel als erster begrüßt werden. Außerdem herrschte im Reich eben immer noch Krieg.
<br/>[[Schweden]] durfte über Vorpommern und andere Gebiete bestimmen.
 
<br/>Auch einige deutsche Herrscher erhielten zum Teil andere Gebiete.
== Worüber einigten sich die Kriegsgegner? ==
<br/>Die [[Schweiz]] und die [[Niederlande]] hatten eigentlich bislang zum Reich gehört.
[[Datei:Triumphus Pacis.jpg|miniatur|Der Siegeszug des Friedens: der Zeichner dieses [[Blatt]]es hat den Frieden gefeiert.]]
<br/>Ihnen wurde nun bestätigt, dass sie selbständig waren.
Die Friedensverträge von Münster und Osnabrück sind so umfangreich wie zwei dicke Bücher. Ferner unterschrieben auch Spanien und die Niederlande einen „Frieden von Münster“. Die Kriegsgegner einigten sich auf viele Dinge. Das war auch wichtig für das Heilige Römische Reich. Man einigte sich auch über die Rechte, die der Kaiser und die übrigen Herrscher haben sollten. Oft ging es aber auch darum, wem welches Gebiet gehören sollte.
 
Frankreich zum Beispiel bekam die Herrschaft über einige Städte im [[Elsass]]. Schweden durfte über Vorpommern und andere Gebiete bestimmen. Auch einige deutsche Herrscher erhielten zum Teil andere Gebiete. Die [[Schweiz]] und die Niederlande hatten eigentlich bislang zum Reich gehört. Ihnen wurde nun bestätigt, dass sie [[Unabhängigkeit|unabhängig]] waren.
 
Im Krieg war es auch um [[Religion]] gegangen. Der Westfälische Friede bestimmte: Die drei großen Religionen im Reich sollten die gleichen Rechte haben. Man konnte [[Katholische Kirche|katholisch]], [[Evangelische Kirche|evangelisch-lutherisch]] oder [[Reformierte Kirche|evangelisch-reformiert]] sein.
 
== Was bedeutete der Friede für Deutschland? ==
[[Datei:MuensterRathausFriedenssaalWestwand.jpg|miniatur|Im alten [[Rathaus]] von Münster gibt es heute den Friedenssaal. An einer Wand sieht man alte Bilder von den Leuten, die damals verhandelt haben.]]
Für Deutschland war es gut, dass der Krieg ein Ende hatte. Dennoch zogen immer noch fremde Soldaten durch das Land und mordeten und plünderten. Der Westfälische Friede veränderte aber auch die Regeln für das Heilige Römische Reich. Er galt als ein Grundgesetz, das heißt als eines der wichtigsten [[Gesetz|Gesetze]] für das Reich.
 
Lange Zeit dachten die [[Mensch]]en in Deutschland gut über den Westfälischen Frieden. Aber in den Jahren nach 1800 waren viele Leute nicht mehr so gut darauf zu sprechen. Schließlich hatte Deutschland Gebiete an das Ausland verloren. Außerdem wurde das Reich schwach und konnte sich schlecht gegen andere Länder verteidigen. Das änderte sich erst mit dem [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreich]] im Jahr 1871.
 
Der Westfälische Friede war auch wichtig, weil er die Art und Weise geändert hat, wie Staaten miteinander umgehen. Ein Staat soll [[Unabhängigkeit|unabhängig]] sein und die gleichen Rechte haben wie andere Staaten. Staaten können gemeinsam Frieden und Sicherheit schaffen.


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[[Kategorie:Klexikon-Artikel|Westfalischer Friede]]
[[Kategorie:Geschichte|Westfalischer Friede]]

Aktuelle Version vom 17. November 2022, 21:53 Uhr

Datei:Westfaelischer Friede in Muenster (Gerard Terborch 1648).jpg
Das Bild zeigt ein Treffen der Minister vor dem Westfälischen Frieden.

West-fälischer Friede ist der Name für einige Abmachungen.
Damit endete im Jahr 1648 der Dreißig-jährige Krieg.
Eine solche Abmachung schreibt man in einen Vertrag.

Diese Verhandlungen fanden in zwei Städten statt:
In Münster traf sich die eine Partei, die Katholiken.
In Osnabrück traf sich die andere Partei, die Protestanten.
So gerieten die Parteien nicht in einen neuen Streit.
Die Nachrichten schickte man sich mit Männern auf Pferden hin und her.

Eigentlich war der Westfälische Friede etwas, das man heute einen Waffen-Stillstand nennen würde.
Es wurde also seit-dem nicht mehr gekämpft.

Es brauchte zwei dicke Bücher, um den Vertrag hinein zu schreiben.
Fortan sollte es keinen Krieg mehr geben.

Im Krieg war es auch um Religion gegangen.
Der Westfälische Friede bestimmte:
Die drei großen Religionen im Reich sollten die gleichen Rechte haben.
Man konnte katholisch, evangelisch-lutherisch oder evangelisch-reformiert sein.

Es ging auch noch um andere Dinge:
Frankreich zum Beispiel bekam die Herrschaft über einige Städte im Elsass.
Schweden durfte über Vorpommern und andere Gebiete bestimmen.
Auch einige deutsche Herrscher erhielten zum Teil andere Gebiete.
Die Schweiz und die Niederlande hatten eigentlich bislang zum Reich gehört.
Ihnen wurde nun bestätigt, dass sie selbständig waren.



Mehr über „Westfälischer Friede“ findest du auch im Kinder-Lexikon Klexikon und bei der Such-Maschine Frag Finn.

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