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Zehn Gebote
Für Juden und Christen sind die Zehn Gebote die Grundlage ihres Glaubens. Die ersten drei Gebote regeln das Verhältnis der Menschen zu Gott. Die sieben restlichen Gebote ordnen die Beziehungen der Menschen untereinander.
Die Zehn Gebote stehen in der Bibel, im Alten Testament. Sie bilden den Kern von vielen Gesetzen, den die Juden einhalten sollten. Die Bibel erzählt, dass Mose zwei Tafeln aus Stein von Gott erhalten hat. Darauf soll Gott selber die Zehn Gebote eingemeißelt haben.
Wie lauten die Zehn Gebote?
Das Alte Testament ist auf Hebräisch geschrieben. Man muss also erst mal alles übersetzen. Die Zehn Gebote sind auch nicht in einer Aufzählung aufgeschrieben, sondern in Sätzen, die ohne Nummern aneinandergereiht sind und eine Art kurze Geschichte bilden.
Viele Theologen haben sich mit dem Thema befasst und haben die Zehn Gebote herausgearbeitet. Hier stehen sie so, wie sie die Evangelische Kirche in Deutschland aufgeschrieben hat. In der Katholischen Kirche klingen sie fast gleich:
- 1. Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
- 2. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.
- 3. Du sollst den Feiertag heiligen.
- 4. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.
- 5. Du sollst nicht töten.
- 6. Du sollst nicht ehebrechen.
- 7. Du sollst nicht stehlen.
- 8. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
- 9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
- 10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.
Wann empfing Mose die Zehn Gebote?
Im Alten Testament gelten die Juden als das Lieblingsvolk Gottes. Die Juden mussten nach Ägypten fliehen und Mose führte sie von dort wieder weg. Diese Geschichte steht im zweiten Buch der Bibel mit dem Namen „Exodus“. Das bedeutet „Auszug“.
Unterwegs ging Mose auf den Berg Sinai, den heute noch so heißt. Dort oben erschien ihm Gott im Gebet und gab ihm zwei Tafeln aus steinerne Tafeln. Darauf waren die Zehn Gebote eingemeißelt, wie wir es heute von Grabsteinen her kennen.
Mose brachte dann die beiden Tafeln hinunter zu seinem Volk, um die Gebote vorzulesen. Das Volk hatte aber inzwischen ein Kalb aus Gold hergestellt und tanzte darum herum. Die Leute riefen: „Dies ist der Gott, der uns aus Ägypten geführt hat!“. Da wurde Mose wütend und zerschmetterte die beiden steinernen Gesetzestafeln.
Im Gebet hörte dann Mose wieder Gottes Stimme die sagte, er solle selber zwei neue Steintafeln auf den Berg mitbringen. Gott sprach Mose die Zehn Gebote nochmals vor, und Mose meißelte sie diesmal selber auf die Steinplatten. Diese brachte er nochmals seinem Volk. Die Spur dieser Steinplatten verliert sich dann allerdings.
Wer braucht heute noch die Zehn Gebote?
Für die Juden gelten die Zehn Gebote heute noch. Sie sind der Kern von vielen Gesetzen, denn Gott hat sie als einzige selber aufgeschrieben. Die meisten Gesetze sind im fünften Buch der Bibel nochmals aufgeschrieben, auch die Zehn Gebote. Dabei gibt es kleine Unterschiede zwischen der ersten und der zweiten Aufzählung. Weil die Juden den hebräischen Text anders in Sätze aufgeteilt haben als die Christen, haben sie auch die Zehn Gebote etwas anders nummeriert.
Für die Christen gelten die Zehn Gebote ebenfalls noch. Jesus hat nie alle am Stück erwähnt, aber immer wieder einzelne davon. Manchmal hat er sie sogar verschärft und zum Beispiel gesagt, dass man nicht nur eine Ehe nicht brechen soll, sondern man soll nicht einmal daran denken. Anders als im alten Judentum kommt jedoch nicht der in den Himmel, der alle Zehn Gebote einhält, sondern der, der an Gottes Vergebung glaubt.
In der anglikanischen Kirche gibt es das Bilderverbot: „Du sollst dir kein Bildnis machen“. Es ist dort das zweite Gebot. Da dann aber die Zählung nicht mehr stimmt, werden das neunte und das zehnte Gebot zu einem Gebot zusammengefasst.
Im Islam gibt es die Aufzählung der Zehn Gebote nicht. Der Koran erwähnt aber immer wieder einzelne der Zehn Gebote. Sie klingen ganz ähnlich wie im Alten Testament.
Mehr über „Zehn Gebote“ findest du auch im Kinder-Lexikon Klexikon und bei der Such-Maschine Frag Finn.
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