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Wolodymyr Selenskyj

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Wolodymyr Selenskyj im Jahr 2019, nachdem er Präsident der Ukraine geworden ist

Wolodymyr Selenskyj ist der Präsident der Ukraine. Vor seiner Wahl im Jahr 2019 war er kein Politiker, sondern Schauspieler, Regisseur und Komiker.

Selenskyj wurde im Jahr 1978 im ukrainischen Teil der Sowjetunion geboren. Seine Eltern waren Juden, die Russisch sprachen. Viele Juden wurden während des Zweiten Weltkriegs im Holocaust getötet. Von den Überlebenden zogen später viele in andere Länder, etwa nach Israel. Selenskyjs Familie jedoch blieb in der Gegend, die nach dem Ende der Sowjetunion zum neuen Staat Ukraine gehört. Beide Eltern hatten beruflich mit Technik zu tun, der Vater unterrichtete gar als Professor.

Wolodymyr Selenskyj studierte Recht, schlug dann aber eine andere Richtung ein. Während des Studiums in seinem Geburtsort Krywyj Rih begann er mit der Schauspielerei und der Komik. Dort lernte er auch seine gleichaltrige Frau Olena kennen, welche er im Jahr 2003 heiratete. Ab dieser Zeit spielte er in vielen Filmen und lustigen Fernsehsendungen mit.

Wie wurde er zum Präsidenten?

Seine wichtigste Rolle übernahm Selenskyj im Jahr 2015 mit der Hauptrolle als Präsident in einer ukrainischen Fernsehserie, die auf Deutsch „Diener des Volkes“ heißen würde. Damals gab es schon einen Konflikt zwischen der Ukraine und seinem viel größeren Nachbarland Russland. Ein anderes Problem war die Korruption. Die Regierung galt als käuflich. Das heißt, dass sie gegen Geld reichen Leuten aus der Wirtschaft half, noch reicher zu werden, während die normale Bevölkerung arm blieb. Wie die Rolle, die er im Fernsehen verkörperte, ging auch Selenskyj im Jahr 2018 in die Politik, um ein Ende der Korruption in der Ukraine zu versprechen. Er gründete gar eine Partei namens „Diener des Volkes“.

Im zweiten Wahlgang der Präsidentschaftswahl 2019 gewann Wolodymyr Selenskyj überraschend gegen den bisherigen Präsidenten Petro Poroschenko. Dieser war fünf Jahre im Amt und machte eine Politik, die gegen Russland gerichtet war. Poroschenko war selbst ein reicher Unternehmer, dem Selenskyj vorwarf, zu wenig gegen Korruption zu tun. Selenskyj behauptete, dass er unabhängig sei, obwohl er selbst vom reichen Chef des Senders unterstützt wurde, auf dem zuvor seine Fernsehserie lief. Als Präsident setzte er sich zwar für mehr Gemeinwohl ein. Es gibt aber auch Hinweise, dass er selbst Geld besitzt, für das er nicht genug Steuern zahlt.

Noch im Jahr 2019 verlangte der amerikanische Präsident Donald Trump, dass Selenskyj ihm hilft. Er wollte dafür, dass Selenskyj ihm gegen Joe Biden half. Sonst würden die USA der Ukraine kein Geld geben, um die ukrainische Armee zu verbessern. Selenskyj lehnte ab. Gegen Trump gab es später in den USA ein Verfahren zur Amtsenthebung, und am Ende gewann Biden die Wahl 2020.

Wofür ist Selenskyj heute berühmt?

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Im März 2022: Wolodymyr Selenskyj ballt am Bildschirm die Faust als Zeichen des Widerstands. Rechts sind aus verschiedenen europäischen Städten Demonstrationen gegen den Krieg zugeschaltet.

Im Konflikt mit Russland unter seinem Präsidenten Wladimir Putin forderte Selenskyj stets, dass Russland die Halbinsel Krim zurückgeben müsse. In Verhandlungen mit Putin, an denen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron teilnahmen, ging es aber auch um Gebiete im Osten der Ukraine. Diese fühlen sich Russland näher und haben sich für unabhängig erklärt. Als Friedenslösung für diese Gebiete wurde eine Form der Selbstverwaltung vorgeschlagen.

Russland gab jedoch nicht nach und forderte selbst, dass die Ukraine niemals der NATO beitreten dürfe. Als Putin seine Truppen an der Grenze verstärkte, warnte Selenskyj vor einem größeren Krieg. Dies geschah am 24. Februar 2022 mit dem russischen Überfall auf die Ukraine.

Putin will Selenskyj als Präsident beseitigen. Selenskyj sollte anfangs sogar gefangen genommen und getötet werden. Die Ukraine wehrt sich dagegen, von Russland erobert zu werden. Der Präsident hält sich weiter in der Hauptstadt Kiew auf, die von der russischen Armee angegriffen wird. Selenskyj fordert den Westen auf, seinem Land noch mehr zu helfen.